Der König von Köln
11.12.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Komödie
Lesermeinung
Manchmal ist ein Griff ins Klo der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Zumindest für Josef Asch (Rainer Bock).
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Blickt sie durch? Staatsanwältin Alina Behrens (Eva Meckbach).
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Wenn es kein Allrad gibt, hilft manchmal auch ein Einrad. Am Bau muss man pragmatisch denken, weiß Josef Asch (Rainer Bock, l) In der Schubkarre sitzend: Tom Middeldorf (Jörg Hartmann, r).
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Vorschläge in Umschlägen. Vieles in Köln wird unter der Hand geregelt. Vor allem von Josef Asch (Rainer Bock, r), hier mit seinem Baudezernent Andrea di Carlo (Serkan Kaya, l).
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Originaltitel
Der König von Köln
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2019
Fernsehfilm, Komödie

Von der unfein feinen Verführung

Von Rupert Sommer

Bitterkomisches Durcheinander am ARD-Problemfilm-Mittwoch, der diesmal heiter-hochprozentig daherkommt: Die stargespickte Schmierengeschäfte-Komödie orientiert sich an sehr realen Bestechungs- und Ausschreibe-Skandalen in der Domstadt.

Eigentlich ist auch diese Story, wie so viele schöne Geschichten, die man sich gerne immer wieder erzählt oder in diesem Fall vermutlich immer wieder gern anschauen wird, ein Märchen. Es ist eine Aschenputtel-Geschichte vom Aufstieg eines Unterprivilegierten in die höchsten Etagen der Macht und des Wohlstands. Nur dass Grimme-Preisträger Richard Huber ("Club der roten Bänder", "Danny Lowinski"), der die Bestechungssatire "Der König von Köln" nach einem Drehbuch von Star-Autor Ralf "Stromberg" Husmann inszenierte, diesmal kein echtes Happy End auffahren kann. Dafür ist das Kölner Märchen viel zu wahr.

Alles fing an mit ein paar Gefälligkeiten, einer großzügigen Hilfe beim Bau eines neuen Eigenheims, hier ein paar Scheinchen, dort ein Geschenk. Und schon hatten die Mächtigen des sprichwörtlichen Kölner Klüngels, die Baulöwen, Bankiers und windigen Geschäftemacher, den kleinen Sachbearbeiter Andrea Di Carlo (Serkan Kaya) aus dem Baudezernat in ihrer Tasche. Es ist der immer jovial auftretende Übervater-Unternehmer Jupp Asch (Rainer Bock), der seinen Aufstieg möglich macht. Man hat sich beim Karneval kennengelernt – und schon bald hat man ein paar krumme Dinger geschunkelt. Großbauprojekte, die plötzlich komplett ohne öffentliche Ausschreibung über den Tisch gehen. Und den finanziellen Schaden, wenn sich andere bereichern, trägt natürlich der Steuerzahler.

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Bis in Nebenrollen bestens besetzt

Es ist eine alte Geschichte, die man im Köln der realen Bauskandale und der Verwicklungen auch der angeblich so piekfeinen Privatbanken gut kennt. Einmal fällt ein bierseliger Schlüsselsatz im Film, den man sich lange merkt. Nämlich dann, als Andrea Di Carlo den korrupten Baudezernenten Stüssgen (kongenial gespielt von Joachim Król) fragt, ob ihn denn bei der vielen Mauschelei mit den Mächtigen nie Skrupel ausgebremst hätten. "Gegen den Zweifel", doziert der alte Vorgesetzte, "hat der liebe Gott das Kölsch erfunden."

Bis in Nebenrollen ist das satirische Schauerstück bestens besetzt. Und so freut man sich, den "Tatort"-Star Jörg Hartmann wiederzusehen, hinter dessen wenig verklausulierten Namen "Tom Middeldorf" ein sehr realer, gestürzter Top-Manager zu erkennen ist. Oder man grübelt kurz, welche schrille Kaufhauserbin "Valerie Dickeschanz" (Judith Engel) im Kölner Klüngel gewesen sein könnte.

Auflösung folgt jedenfalls schon kurz danach, wenn das Erste um 21.45 Uhr den Themenabend "Kölner Klüngel" mit der Dokumentation "Der Milliarden-Maurer vom Rhein" fortsetzt. Schnell lösen sich für Ortsunkundige hier einige Fragen, die die fiktionalisierte Fassung zuvor aufgeworfen hatte. So erfährt man mehr über einen Maurerpolier aus einfachen Verhältnissen, der zum Kölner Baulöwen wurde. Und man hört von illustren Kreisen – etwa mit der Quelle-Erbin Schickedanz oder Thomas Middelhof – sowie von der Pirvatbank Salomon Oppenheim & Cie, die mitmischten.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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