Der Wortführer der westdeutschen Studentenbewegung wurde am 11. April 1968 – also vor 50 Jahren – von einem Attentäter niedergeschossen. Von den schweren Hirnverletzungen erholte sich Rudi Dutschke nicht mehr vollständig. Er starb 1979 an den Spätfolgen der Schüsse auf ihn.
Die Poster von Che Guevera und des Musikers Frank Zappa sind weltberühmt. Sie hängen auch heute noch an den Toiletten-Türen junger Menschen und weisen auf die wohl bekanntesten Ikonen einer rebellischen Zeit hin. Rudi Dutschke war zwar kein Posterboy, aber der lange jugendlich wirkende Mann mit dem markanten Seitenscheitel ging als das Gesicht der 68er-Generation in Deutschland in die Geschichte ein. Exakt 50 Jahre nach dem Attentat auf ihn am 11. April 1968, an dessen Spätfolgen er 1979 in Dänemark verstarb, widmet 3sat Dutschke ein zweiteiliges Doku-Porträt.
Der Film "Dutschke" von Christoph Weinert versucht, dem Studentenführer, der in Luckenwalde geboren wurde und der die DDR einst verließ, weil er dort kein Abitur machen durfte, über viele Weggefährten näherzukommen. Dafür stellten sich auch die engsten Familienmitglieder Dutschkes dem Journalisten zur Verfügung – allen voran seine ehemalige Ehefrau Gretchen Dutschke-Klotz. Sie öffnet dem Filmemacher das umfangreiche Familienarchiv – mit vielen Foto- und Bewegtbildaufnahmen.
Zu sehen ist auch Hosea Dutschke, der erste Sohn von drei Dutschke-Kindern – er trägt in Erinnerung an den Freiheitskämpfer den Beinamen "Ché". Auch prominente Zeitzeugen, die mitunter überraschende Perspektiven eröffnen, kommen zu Wort. Der CSU-Politiker Peter Gauweiler etwa stand lange auf der Gegenseite der 68er-Protestbewegung, er zollt Rudi Dutschke heute jedoch Respekt.
3sat hat den Dokumentarfilm in zwei Teile aufgeteilt. Nach dem Start um 20.15 Uhr geht es um 21.00 Uhr direkt weiter.