Die Satire-Serie "Frankreich gegen den Rest der Welt" zeichnet das skurril-komische Bild eines Geheimdienstes, den man nicht ernst nehmen kann. ARTE zeigt nun die zweite, zwölfteilige Staffel seiner sehr französischen Eigenproduktion.
Die fehlende "Abstempelung eines Missionsformulars" kann auch einen stellvertretenden Direktor in den Arrest führen. Zumindest in der Serie "Frankreich gegen den Rest der Welt" ist das so. Auch in der zweiten Staffel der konsequent und detailliert im Stil der 1960er-Jahre gehaltenen Agentensatire bleiben Spionageeinsätze vor allem Schabernack. Mag ein James Bond bei der ausländischen Konkurrenz womöglich mit Hightech in den Einsatz ziehen, bei den dusselig-schusseligen Franzosen bleibt die Einhaltung ohnehin bereits überbordender Bürokratie oberstes Gebot. Wirklich ernst zu nehmen ist die Geheimdienst-Comedy freilich nicht. Dafür steht bereits, dass sich die Grande Nation auch am Rande des Kalten Krieges noch immer für die einzige Supermacht hält, die glaubt, das weltweite Gleichgewicht im Alleingang aufrechterhalten zu können.
Die zwölfteilige zweite Staffel mit so aussagekräftigen Episodentiteln wie "Der vierte Mann" oder "Der Affe in der Schweinebucht" spielt im Deckmantel einer Agentenstory vor allem mit den Vorurteilen der französischen Lebensart und macht sich hemmungslos auch über die Arroganz lustig, die den Franzosen ja durchaus nachgesagt wird.
Für den nötigen Witz und Charme an der Verballhornung zeichnet erneut Jean-François Halin verantwortlich. Halin schrieb schon die Drehbücher für die Komödien "OSS 117 – Der Spion, der sich liebte" (2006) und "OSS 117 – Er selbst ist sich genug" (2009) mit Oscar-Preisträger Jean Dujardin ("The Artist") in der Hauptrolle.