Auf der Bühne der große Angeber, tatsächlich eher schüchtern: Der ausgezeichnete Dokumentarfilm "The Great Pretender" rückt den privaten Freddie Mercury und dessen Solo-Pläne in den Mittelpunkt.
Titel muss man sich erarbeiten. Das ist im Sport so. Und im Entertainment-Geschäft sowieso. Freddie Mercury hat viele Auszeichnungen erhalten. Er steht auf Listen wie "Bester Sänger aller Zeiten" verlässlich mit vorne. Tatsächlich aber war der Mann, der am 5. September 1946 als Farrokh Bulsara auf Sansibar zur Welt kam und am 24. November 1991 in Folge seiner Aids-Erkrankung starb, eher schüchtern. Er hasste es, Interviews zu geben und Songtexte zu schreiben. Der Queen-Sänger hatte nicht viele Freunde, auch nicht innerhalb der Band. Freddie Mercury machte die Dinge am liebsten nur mit sich selbst aus. Und doch: Kaum auf der Bühne, explodierte der introvertierte Freddie. Er wurde zum Orkan, der bei ARTE nun wieder ausbricht.
Der Sender wiederholt den hervorragenden Dokumentarfilm "Freddie Mercury: The Great Pretender" (2012) wenige Tage nach Kinostart der Filmbiografie "Bohemian Rhapsody". Das Porträt von Rhys Thomas glänzt mit bisher unveröffentlichten Archivaufnahmen, darunter Konzertmitschnitten, privatem Material und Interviews, unter anderem mit der kürzlich verstorbenen Montserrat Caballé. Mit der spanischen Operndiva sang Mercury 1987 das Album "Barcelona" ein. Es wurde sein zweites und auch letztes unabhängig von Queen eingespieltes Werk.