Der Münchner Unternehmer Claus-Peter Reisch rettete als Kapitän der "Lifeline" 234 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer – und wurde in Malta unter großem internationalen Aufsehen angeklagt.
Das Abenteuer-Gen steckte schon als junger Mann in dem mittlerweile 58-Jährigen aus München-Giesing. Schon als Teenager zog es Claus-Peter Reisch mit seinem Moped in die Ferne. Auf Reisen durch Afrika kommt er erstmalig mit dem Elend auf dem schwarzen Kontinent in Kontakt – und ist tief berührt von der Hilfsbereitschaft der Menschen vor Ort, die ihn trotz eigener großer Not immer auf seinen Touren wieder unterstützen. Als erfolgreicher Kaufmann möchte er später etwas Bleibendes zurückgeben. Als er sich – gesundheitlich angeschlagen – eigentlich eine Auszeit in der Ägäis gönnen wollte, sieht Reisch zum ersten Mal die Reste gestrandeter Flüchtlingsboote und beschließt, seinem Leben eine Wende zu geben. Die neue "Lebenslinien"-Porträt stellt ihn als einen mutigen Mann vor, der 2018 nach tagelanger Irrfahrt mit seinem Boot "Lifeline" 234 Menschen aus dem Meer rettet. Angelandet in Malta wird dem privaten Seenotretter, der einst am Starnberger See das Segeln lernte, allerdings rasch der Prozess gemacht.