Liken, daten, löschen - Liebe und Sex in Zeiten des Internets
13.02.2019 • 20:15 - 21:05 Uhr
Report, Gesellschaft und Soziales
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Online Partnerschafts-Börsen  boomen. Ob über Parship oder Tinder oder, ganz klassisch, über eine Partnervermittlung: "Dating" ist in aller Munde
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Online Partnerschafts-Börsen  boomen. Ob über Parship oder Tinder oder, ganz klassisch, über eine Partnervermittlung: "Dating" ist in aller Munde.
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Bildnis eines Mannes und Bildnis einer Frau von Rembrandt Harmensz van Rijn, Kunsthistorisches Museum - Die berühmt-berüchtigte "Parship-Formel" wurde vom heute 87-jährigen Psychologen Hugo Schmale entwickelt. An die Bindung fürs gesamte Leben glaubt er selbst allerdings nicht: "Die Jungs und Mädels von morgen werden alle 90. Wenn sie sich schon mit 15 treffen, dann ist das eine seltsame Vorstellung, dass sie von 15 bis 90 in derselben Beziehung bleiben. Es ist normal, dass man sich verändert und da, verdammt noch mal, muss man die Möglichkeit haben sich auch wieder zu trennen."
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Ein Mann beim Flirten ("Aufreißen") mit zwei Damen
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Kontaktanzeige in einer Zeitschrift
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Online Dating ist längst kein Tabu mehr: nicht nur Paare finden so zueinander, die Digitalisierung hat auch die Suche nach dem schnellen Abenteuer unkomplizierter gemacht.
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"Kavalier im Verkaufsladen" von Frans van Mieris d. Ä. , Kunsthistorisches Museum .-  Auch früher mussten Frauen viel leisten, um am Markt einen Partner zu finden. Selbstdarstellung und Selbstoptimierung sind kein reines Phänomen der Smartphone-Ära.
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Produktionsland
A
Produktionsdatum
2019
Report, Gesellschaft und Soziales

Die moderne Balz

Von Andreas Schöttl

Mit Tinder, Bumble oder Parship hat sich das Kennenlernen zwischen Männlein und Weiblein verändert. Niemals war es leichter, einen möglichen Partner kennenzulernen.

Der Singlemarkt erscheint riesig. Allein in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind derzeit, so errechnen es Statistiker, mehr als 20 Millionen Menschen auf der Suche nach dem großen Glück. Oder wenigstens nach ein paar Streicheleinheiten. Oder der schnellen Nummer. Jeder dieser Wünsche erscheint heutzutage erfüllbar. Und das einfach nur per schneller Fingerbewegung (Swipe) über das Smartphone. Schon finden sich Kontaktvorschläge mit Menschen mit übereinstimmenden Interessen, schnell ist ein "Match" erzeugt – etwa auf Tinder. Notfalls helfen Algorithmen nach (Parship). "Niemand muss heute an einem bestimmten Ort sein, um sich kennenzulernen", sagt Whitney Wolfe, heutige Chefin der Dating-App Bumble. Diese Ungebundenheit an einen begrenzten Ort ist gewiss ein Vorteil. Kritiker wie die Soziologin Eva Illouz hingegen warnen: "Der Kapitalismus hat auch die Liebe vereinnahmt." Sie sieht in einem scheinbar grenzenlosen Menschenmarkt der angeblich freien Möglichkeiten, dass echte Gefühle auf der Strecken bleiben könnten. Die Dokumentation "Liken, daten, löschen – Liebe und Sex in Zeiten des Internets" von Constanze Grießler und Franziska Mayr-Keber zeigt, wie sich das Liebeswerben durch die fortschreitende Digitalisierung verändert hat.

Eines jedoch bleibt am Ende gleich: Ob nun nach eher traditioneller gemeinsamer Balz oder per "Match" bei Tinder – am Ende müssen zwei Menschen, die irgendwie zusammengefunden haben, sich selbst bemühen, wie gut und liebevoll sie miteinander umgehen. Vor diesem Hintergrund ebenso unterhaltsam wie spannend: Anhand alter Gemälde wird gezeigt, dass die Menschen auch früher einiges tun mussten, um am Markt einen Partner zu finden. Selbstdarstellung und Selbstoptimierung sind kein reines Phänomen der Smartphone-Ära.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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