
Michael Pradel spricht gerne von Nadelstichen und Nackenschlägen, die er in seinem Job regelmäßig einstecken muss. Das klingt harmlos. Schließlich trägt er die Verantwortung für eine der größten Baustellen Deutschlands. Die Kosten in dem umstrittenen Projekt sollen nicht völlig explodieren. Die Konstruktion ist enorm aufwendig. Vieles muss bautechnisch neu entwickelt werden. Architekt Christoph Ingenhoven dachte sich eine außergewöhnliche Bahnhofshalle aus - das Dach, getragen von 28 gigantischen Säulen, sogenannten Kelchstützen, auf denen monumentale Glaseinsätze montiert werden. Ein Kunstwerk aus Glas, Metall und Beton, das sich über die späteren Gleise für die Züge spannen wird. Doch der Weg zu dem neuen Tiefbahnhof ist bautechnisch absolutes Neuland. Michael Pradel hat die Fäden für das Gelingen in der Hand. Und ist doch auf das Zusammenspiel aller Beteiligter angewiesen, damit die 300 Bauarbeiter vorankommen. Der Chef von 90 Mitarbeitern und Planungsexperten hat gerade aufregende Wochen hinter sich. Die erste von später 28 Kelchstützen nimmt Gestalt an, das aufwendige Beton-Tragwerk, das alle Ingenieure und Bauleute an die Grenzen bringt, muss später das Bahnhofsdach tragen. Pradel und sein Team kostet dies viele Nerven.
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