Der frühere "James Bond"-Darsteller Pierce Brosnan wandelt als "The November Man" auf seinen eigenen Pfaden.
Obwohl er mit 66 Jahren langsam zu den Älteren zählt: Der Rentenstand ist für Pierce Brosnan undenkbar. Jedes Jahr dreht der Hollywood-Star mehrere Filme. Bevor 2014 "November Man" erschien, war der ehemalige "007" häufig in Romanzen oder Komödien zu sehen. Doch scheinbar hat der Brite wieder Lust an der Spannung gefunden. Auf "November Man" folgten unter anderem die Western-Serie "The Son", mehrere Thriller sowie Actionfilme wie "No Escape" oder zuletzt "Final Score", Sehnt er sich doch in selige Bond-Zeiten zuzurück? In "The November Man" jedenfalls spielte Brosnan wieder einen Agenten. Auf "James Bond"-Niveau bewegt sich der Film aber zu keinem Zeitpunkt. Das ZDF zeigt den biederen Actionstreifen nun in der Wiederholung im "Montagskino".
Wobei es schon auffällig viele Parallelen gibt. Die beginnen schon bei Brosnan selbst, der den Ex-CIA-Agenten Peter Devereaux ganz ähnlich wie damals seinen "Bond" interpretiert: etwas brutaler zwar, aber ähnlich stilvoll und mit dem gleichen trockenen Humor. Und damit nicht genug. Olga Kurylenko, die in "Ein Quantum Trost" noch das Bond-Girl gab, ist in "November Man" auch mit von der Partie: Als Devereaux-Girl quasi. Die schöne Alice, so der Name von Kurylenkos Figur, ist Teil eines verworrenen Spionage-Puzzles, wie man es leider schon etwas zu oft gesehen hat. Devereaux wird aus dem Ruhestand geholt, um eine Routinemission zu erfüllen. Er soll seine ehemalige Geliebte, Natalia Ulanova (Mediha Musliovic), in Sicherheit bringen. Sie hat wichtige Informationen über den russischen Präsidentschaftskandidaten gesammelt. Bei der Mission kommt Natalia allerdings ums Leben. In letzter Sekunde gibt sie Devereaux den Hinweis auf Alice, die wichtige Informationen besitzt. Der Agent macht sich auf die Suche nach der mysteriösen Sozialarbeiterin.
Das alles klingt sehr nach dem Bond-Muster: man lockt den Protagonisten in eine gemeine Falle, es gibt Doppel-Agenten, Ärger mit den Russen und so weiter. Alles etwas abgegriffen und uninspiriert. Trotzdem hält Regisseur Roger Donaldson das Tempo und den Adrenalinpegel hoch und es macht auf jeden Fall Spaß, Brosnan noch einmal in Bond-Manier zu sehen.