Polizeiruf 110
29.04.2018 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) versucht, nach den Strapazen des Einbruchs wieder zur Ruhe zu kommen.
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Dienststellenleiter Karol Pawlak (Robert Gonera, v. re.), Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon), Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz, 2. v. li.) und Polizeihauptmeister Wolfgang Neumann (Fritz Roth), versuchen herauszufinden, wer hinter dem Einbruch bei der Kollegin stecken könnte.
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Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) will herausfinden, wer hinter dem Wohnungseinbruch bei seiner Kollegin steckt.
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Alex (Karl Schaper) will seine Freundin Ulrike (Sofie Eifertinger) davon überzeugen, den Hof ihres Vaters zu verlassen.
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Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) legt sich mit Alex an (Karl Schaper), dem Anführer einer Gruppe Jugendlicher aus dem Dorf.
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Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz, re.) will herausfinden, wer für den Einbruch bei seiner Kollegin, Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) und ihrer Tochter Alma (Aennie Lade) verantwortlich ist.
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Maria Simon und Jürgen Vogel (Mi.) besprechen eine Szene mit Regisseur Matthias Glasner.
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Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) und Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz, re.) werden bei ihrer Ankunft auf dem Hof Zeuge einer Auseinandersetzung von Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel, Mi.) und seiner Familie.
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Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon, li.) sucht bei ihrer Mutter Maria Lenski (Natalia Bobyleva) nach dem Einbruch in ihrer Wohnung Halt und Geborgenheit.
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Matthias Glasner (Regisseur)
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Der Schriftzug: "Democracy Dies In Darkness", (Demokratie stirbt in Finsternis), begegnet den Ermittlern im Zuge ihrer Ermittlungen bei einer Gruppe junger Cyberaktivisten.
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Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) versucht, nach den Strapazen des Einbruchs an einem abgelegenen Ort Ruhe zu finden.
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Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) kümmert sich um den Sohn ihres Gastgebers, Henry (Jona Eisenblätter), der offensichtlich seine Mutter vermisst.
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Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) fängt ihren ersten Fisch mit bloßen Händen! Fachmännischer Ratgeber: ihr Gastgeber Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel).
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Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz, li.) gelingt es nur mit Mühe, den Konflikt zwischen Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel, Mi.) und dem Freund seiner Tochter, Alex (Karl Schaper), zu entschärfen.
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Der Cyberaktivist Ulysses (Dimitrij Schaad) versucht, seine Mitstreiter von seiner Vision zu überzeugen.
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Maria Simon in einer Stellprobe mit Kameramann Florian Foest.
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Kriminalhauptkommissar Adam Raczek (Lucas Gregorowicz, re.) versucht, den unter Mordverdacht stehenden Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel) aus der Reserve zu locken.
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Kriminalhauptkommissarin Olga Lenski (Maria Simon) und der unter Mordverdacht stehende Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel) befürchten, dass der Stromausfall längere Zeit andauern könnte.
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Lennard Kohlmorgen (Jürgen Vogel) bleibt im Zuge der Ermittlungen der Hauptverdächtige.
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Hint
Audiodeskription
Produktionsland
Deutschland
Produktionsdatum
2018
Altersfreigabe
16+
Serie, Krimireihe

Apokalypse in Brandenburg

Von Maximilian Haase

Im brandenburgischen "Polizeiruf 110: Demokratie stirbt in Finsternis" lässt Grimme-Preisträger Matthias Glasner die Apokalypse ausbrechen.

Jürgen Vogel als autark lebender Aussteiger auf dem platten Land in Brandenburg? Eine gebeutelte Kommissarin, die sich zum Stressabbau bei ihm einquartiert? Was zunächst wie eine deutsche Quatschkomödie klingt, stellt sich im aktuellen "Polizeiruf 110" als düsteres Krimi-Drama heraus. Geschrieben und inszeniert von Regisseur Matthias Glasner, der für seinen ZDF-Zweiteiler "Landgericht" den diesjährigen Grimme-Preis erhielt, beschäftigt sich die RBB-Produktion mit auseinanderfallenden Gewissheiten und dem Auseinanderbrechen des Vertrauten im Angesicht äußerer Bedrohung. Unter dem Titel "Demokratie stirbt in Finsternis" entpuppt sich der ambitionierte "Polizeiruf" am Ende gar als politischer Apokalypse-Thriller.

Wenn sich ein Grimme-Preis-dotierter Filmemacher an eine langjährige Krimireihe wagt, kann das als Experiment durchaus schiefgehen. Matthias Glasner, der hochgelobte Kinodramen wie "Der freie Wille" inszenierte, kennt das bereits; 2012 schuf er den viel diskutierten letzten Hamburger Cenk-Batu-"Tatort" samt Mordkomplott gegen den Bundeskanzler. Nun, in seinem ersten "Polizeiruf", fährt der Regisseur wieder die großen Themen auf: alternative Politik, Aussteigertum, Apokalypse.

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Seinem Lieblingsdarsteller Jürgen Vogel verpasst Glasner dabei die Rolle des grimmigen Aussteigers Lennard Kohlmorgen, der mit seinen beiden Kindern als Selbstversorger auf einem Hof im brandenburgischen Nirgendwo lebt. In einer Handlung, die das Privatleben der Ermittler nah wie selten thematisiert, zieht sich Kommissarin Olga Lenski (Maria Simon) in das Gästezimmer des Hofes zurück. Sie braucht die Ruhe: Nachdem in ihrem Haus eingebrochen wurde und die Täter alles filmten, ist sie psychisch am Ende; sie hat Angst um ihre Tochter.

Das Auseinanderbrechen gewohnter Sicherheiten ist das Hauptmotiv, das sich durch den "Polizeiruf" zieht: Während Olga, von ihrem besorgte Kollegen Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) unterstützt, sich in ihrem Zuhause nicht mehr sicher wähnt, sieht ihr Gastgeber Lennard seinen Selbstversorger-Hof als letzte Bastion gegen den Zusammenbruch der Gesellschaft draußen.

Lennard ist kein naiver Hippie, der nur fischt und Kohl erntet. Er sieht sich als "Prepper", der auf das Ende der Welt vorbereitet sein will; sagt Dinge wie: "Wir haben aus der ganzen Welt ein Einkaufszentrum gemacht. Es war klar, dass das irgendwann in sich zusammenfällt." Noch radikaler gab sich die kürzlich von ihm getrennte Mutter seiner Kinder, Valeska (Patrycia Ziolkowska), die als Politikerin das Dorf revolutionieren wollte: "Die ganze linke Scheiße von vorn, nur diesmal mit grüner Schleife", beschweren sich die ostdeutschen Bewohner.

Valeska hat nur einen kurzen Auftritt, um dann als späte Leiche aufzutauchen. Lennard ist Hauptverdächtiger. Was folgt, ist eine in toll-tristem Grau-in-Grau bebilderte Story, in der sich Olga zwischen Polizeiarbeit und Anziehung zu Lennard hin- und hergerissen sieht; bald sagt auch sie: "Wir arbeiten, um mehr zu kaufen und irgendwann zwischen all den gekauften Sachen tot umzufallen."

Die Ermittlungen führen auch zu Valeskas Verehrer und politischem Genossen Ulysses, der mit seinen Mitstreitern in einem verlassenen Schloss lebt, die Revolution plant und beim Verhör bisweilen sehr klischeehafte Sätze sagt: "Wir reiten sehenden Auges in den Untergang, wir sind immer alle der Mörder"; oder, ganz reichsbürgerhaft: "Ich hab mich niemals deiner Regierung unterworfen." Es ist eine naive aktivistische "Linke", die hier gezeigt wird – sie glaubt, es brauchte vor dem Neuanfang Zerstörung und Chaos.

Dass letzteres dann auch ganz real stattfindet, ist ein unerwarteter Dreh, der den "Polizeiruf" am Ende noch zum veritablen Apokalypse-Thriller macht – und wieder für Diskussionen sorgen wird: Ein landesweiter Stromausfall legt die Gesellschaft lahm, es herrscht Benzin- und Wassermangel, der Notstand wird ausgerufen. Ja, es gibt sogar jugendliche "Mad Max"-Dorf-Banden mit scharfen Waffen, die rufen: "Hier gibt es Krieg, keinen Frieden!"

So düster, apokalpytisch und politisch war ein "Polizeiruf 110" noch nie. Er endet, vielleicht um die geschockten Zuschauer zu beruhigen, mit den Worten: "Wir sind die Polizei. Die Leute fühlen sich sicher, weil wir sie beschützen."


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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