Es ist längst kein Einzelfall mehr: Mit versteckten Minikameras machen Spanner heimliche Aufnahmen in Umkleidekabinen, Duschen, öffentlichen und privaten Toiletten. Die Opfer sind vor allem Frauen. Sie wissen noch nicht einmal, dass sie betroffen sind.
Es klingt wie eine Horrorstory: Sie gehen auf eine öffentliche Toilette, jemand filmt sie heimlich dabei und stellt ein Video davon später auf eine Pornoseite. Doch Fälle wie dieser sind längst keine Seltenheit mehr. Hunderttausende solcher Clips befinden sich online. Betroffen sind vor allem Frauen. Und zwar aller Altersklassen. Auch junge Mädchen sind darunter. Sie wurden Opfer auch in Deutschland größer werdender Spanner-Netzwerke.
Die Reporterin Patrizia Schlosser hat intensiv in einer weiteren Schmuddelecke des Internets recherchiert. Was die Journalistin zu sehen bekam, ließ ihr nach eigener Aussage auch als Privatperson kaum mehr Ruhe. Schlosser: "Ich habe Videos aus öffentlichen Toiletten entdeckt, für die Kameras direkt in der Kloschüssel befestigt worden sind. Die so entstandenen Bilder sind groteske Nahaufnahmen des Intimbereichs ahnungsloser Frauen."
Doch wer steckt hinter dieser perfiden wie erniedrigenden Masche? Um die Täter zu enttarnen, durchforstete Schlosser undercover einschlägige Chats. Eine Spur führte sie auch auf ein Musikfestival. Bei diesem hatte ein schmieriger Produzent der Spannervideos vor, mobile Toiletten mit kleinen Spy-Kameras zu bestücken.
Die Story im Ersten: Spannervideos – das heimliche Verbrechen? – Mo. 13.07. – ARD: 23.05 Uhr