Stärker als der KGB
27.05.2020 • 22:20 - 23:20 Uhr
Info, Geschichte
Lesermeinung
Wassili Grossman dokumentierte den Alltag des Krieges auf beiden Seiten der Wolga mit Detailgenauigkeit und einem Bemühen um Wahrheit.
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Wassili Grossman dokumentierte den Alltag des Krieges auf beiden Seiten der Wolga mit Detailgenauigkeit und einem Bemühen um Wahrheit.
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Confisqué puis restitué plus de cinquante ans après par les services secrets russes, Vie et destin de Vassili Grossman, spectateur horrifié de la guerre, est le récit des ravages du totalitarisme soviétique à l’époque de la bataille de Stalingrad. Une fresque historique dont le souffle épique lui vaut d’être comparée au Guerre et Paix de Tolstoï.
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Confisqué puis restitué plus de cinquante ans après par les services secrets russes, Vie et destin de Vassili Grossman, spectateur horrifié de la guerre, est le récit des ravages du totalitarisme soviétique à l’époque de la bataille de Stalingrad. Une fresque historique dont le souffle épique lui vaut d’être comparée au Guerre et Paix de Tolstoï.
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Originaltitel
Le manuscrit sauvé du KGB
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2017
Info, Geschichte

Ein Buch als Gefahr für den Kreml

Von Andreas Schoettl

Wassili Grossmans Stalingrad-Epos "Leben und Schicksal" wurde 1961 noch vor jeglicher Veröffentlichung vom sowjetischen Geheimdienst KGB konfisziert. Der Roman kritisiert heftig die Stalin-Diktatur. Erst nach seinem Tode konnte die vollständige Fassung des Werks veröffentlicht werden.

"Warum hat man mein Buch verboten, das weder Lügen noch Verleumdung enthält? Sondern nur Wahrheit, Schmerz und Menschenliebe. Warum wurde es mit behördlicher Gewalt weggenommen? Warum wurde es eingesperrt, als wäre es ein Verbrecher, ein Mörder?" Diese Zeilen richtete Wassili Grossman in einem Brief an den damaligen Regierungschef der Sowjetunion, Nikita Chruschtschow. Zuvor, im Oktober 1961, hatte der russische Geheimdienst Grossmans Stalingrad-Epos "Leben und Schicksal" noch vor jeglicher Veröffentlichung beschlagnahmt. Der Roman beschreibt den Niedergang der Ideale der Revolution von 1917, den Totalitarismus Stalins und Hitlers. Die Vernichtung der Juden, Stalingrad und das Getöse des Zweiten Weltkriegs. Dass das Werk des russischen Schriftstellers die Freiheit zum höchsten Ideal erhob, empfand der Kreml als Gefahr.

Der im September 1964 in Moskau verstorbene Grossman erlebte die Veröffentlichung seines Buches nicht mehr. Es sollte mindestens 200 Jahre unter Verschluss gehalten werden, wie sich der Schriftsteller von dem damaligen Chefideologen des Politbüros, Michail Suslow, anhören musste. Die Dokumentation von Priscilla Pizzato zeichnet nun bei ARTE nach, wie "Leben und Schicksal" doch seine Leser fand. Die Geschichte gleicht der eines Krimis.

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Teile des Manuskripts konnten 1980 aus der damals noch vehement abgeschotteten ehemaligen Sowjetunion geschmuggelt werden. Der Dissident Andrei Sacharow hatte heimlich Seiten des Entwurfs abfotografiert. Dem Schriftsteller Wladimir Woinowitsch gelang es schließlich, das brisante Material außer Landes zu bringen. Als im Zuge der Glasnost-Entspannungspolitik Michail Gorbatschows das Buch veröffentlicht werden konnte, erschütterte es unter anderem den tief in Russland verankerten Glauben an vermeintliche Heldentaten der Roten Armee während des Zweiten Weltkrieges. Grossman zeichnete beispielsweise eine Parallele zwischen Nationalsozialismus und Stalinismus und ging damit weiter als je ein sowjetischer Schriftsteller zuvor.

Stärker als der KGB – Mi. 27.05. – ARTE: 22.20 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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