Wie die neue, vom SWR für das ARD-Hauptprogramm erstellte Dokumentation zeigt, wurden bis in die 1970er-Jahre Kinder und Jugendliche in deutschen Heimen und psychiatrischen Anstalten ungewollt Opfer von Medikamententests.
Höchste Zeit, einen Skandal aufzudecken: Wie Filmemacherin Daniela Schmidt-Langels in ihrer neuen, vom SWR produzierten ARD-Dokumentation "Die Story im Ersten: Versuchskaninchen Heimkind" zeigt, wurden seit Beginn der Bundesrepublik bis in die 1970er-Jahre mit Wissen von Ärzten und Pharma-Konzernen verhaltensauffällige Kinder in Institutionen, die sie eigentlich schützen sollten, für Medizin-Versuche missbraucht. Viele der ehemaligen Heim- und Psychiatrie-Insassen, die in oft völlig überfüllten, von der Außenwelt abgeschotteten und meist autoritär geführten Einrichtungen ohne ihr Wissen zu Opfern von Medikamenten-Tests wurden, leiden bis heute unter den Folgen. Schmidt-Langels hat es geschafft, Nachkommen von beteiligten Ärzten sowie drei ehemalige Heimkinder vor die Kamera zu holen, die sich mit ihr zu einer beklemmenden Spurensuche aufmachen.
Die Story im Ersten: Versuchskaninchen Heimkind – Mo. 03.02. – ARD: 23.30 Uhr