Von wegen altes Eisen
06.12.2019 • 20:15 - 21:45 Uhr
Fernsehfilm, Drama
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Trotz ernsthafter finanzieller Probleme versucht Huguette (Line Renaud, li.), stets eine gute Figur zu machen.Zur ARTE-Sendung Von wegen altes Eisen Trotz ernsthafter finanzieller Probleme versucht Huguette (Line Renaud, li.), stets eine gute Figur zu machen. © Pascal Chantier/Mon Voisin Productions Foto: ARTE France Honorarfreie Verwendung nur im Zusammenhang mit genannter Sendung und bei folgender Nennung "Bild: Sendeanstalt/Copyright". Andere Verwendungen nur nach vorheriger Absprache: ARTE-Bildredaktion, Silke Wölk Tel.: +33 3 90 14 22 25, E-Mail: bildredaktion@arte.tv
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Als die 78-jährige ehemalige Schulleiterin Huguette (Line Renaud, Mi.) auf der Straße steht, bietet ihr Nachbarin Marion (Romane Bohringer, li.) ein Zimmer an – wenn sie hilft, den Schulabbruch ihres Sohnes Rémi (Romann Berrux, re.) zu verhindern.Zur ARTE-Sendung Von wegen altes Eisen Als die 78-jährige ehemalige Schulleiterin Huguette (Line Renaud, Mi.) auf der Straße steht, bietet ihr Nachbarin Marion (Romane Bohringer, li.) ein Zimmer an – wenn sie hilft, den Schulabbruch ihres Sohnes RĂ©mi (Romann Berrux, re.) zu verhindern. © Pascal Chantier/Mon Voisin Productions Foto: ARTE France Honorarfreie Verwendung nur im Zusammenhang mit genannter Sendung und bei folgender Nennung "Bild: Sendeanstalt/Copyright". Andere Verwendungen nur nach vorheriger Absprache: ARTE-Bildredaktion, Silke Wölk Tel.: +33 3 90 14 22 25, E-Mail: bildredaktion@arte.tv
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Die 78-jährige Rentnerin Huguette (Line Renaud, Mi.) kann seit Monaten ihre Miete nicht mehr zahlen. Als ihre alleinerziehende Nachbarin Marion (Romane Bohringer, li.) davon erfährt, stellen die beiden Frauen fest, dass sie sich gegenseitig helfen könnten.Zur ARTE-Sendung Von wegen altes Eisen Die 78-jährige Rentnerin Huguette (Line Renaud, Mi.) kann seit Monaten ihre Miete nicht mehr zahlen. Als ihre alleinerziehende Nachbarin Marion (Romane Bohringer, li.) davon erfährt, stellen die beiden Frauen fest, dass sie sich gegenseitig helfen könnten.  © Pascal Chantier/Mon Voisin Productions Foto: ARTE France Honorarfreie Verwendung nur im Zusammenhang mit genannter Sendung und bei folgender Nennung "Bild: Sendeanstalt/Copyright". Andere Verwendungen nur nach vorheriger Absprache: ARTE-Bildredaktion, Silke Wölk Tel.: +33 3 90 14 22 25, E-Mail: bildredaktion@arte.tv
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Marion (Romane Bohringer) erzieht ihren Sohn Rémi (Romann Berrux), der völlig demotiviert ist und in der Schule versagt, alleine.Zur ARTE-Sendung Von wegen altes Eisen Marion (Romane Bohringer) erzieht ihren Sohn RĂ©mi (Romann Berrux), der völlig demotiviert ist und in der Schule versagt, alleine. © Pascal Chantier/Mon Voisin Productions Foto: ARTE France Honorarfreie Verwendung nur im Zusammenhang mit genannter Sendung und bei folgender Nennung "Bild: Sendeanstalt/Copyright". Andere Verwendungen nur nach vorheriger Absprache: ARTE-Bildredaktion, Silke Wölk Tel.: +33 3 90 14 22 25, E-Mail: bildredaktion@arte.tv
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Originaltitel
Huguette
Produktionsland
F
Produktionsdatum
2019
Fernsehfilm, Drama

Wutrede einer Pariser Lehrerin

Von Hans Czerny

Als die allein erziehende Krankenschwester Marion erkennen muss, dass ihre betagte Nachbarin Huguette obdachlos geworden ist, bekommt sie die Idee, sie in ihre Wohnung aufzunehmen. Huguette war Lehrerin, sie könnte doch ihren Sohn, der so gerne die Schule schwänzt, unterrichten. Ein Experiment.

Eigentlich könnte Marion ganz zufrieden sein. Die in einem schönen Pariser Multikulti-Viertel wohnende Nachtschwester hat einen Sohn, der unbedingt Informatiker werden will und den ganzen Tag irgendwie am Computer hängt. Was will man mehr? Marion will Rémi, der jetzt 15 ist, eines Tages auf die Uni schicken, ihm also alle Wege offenhalten. Ausgelöst wird der Stress einmal mehr von Schulkonflikten. Soeben steht ein Informationsabend an, es geht darum, ob der Junge bis zum Abi weitermacht, oder ob er auf eine "berufsorientierte Sekundarstufe" wechseln soll. Der Direktor hat alles gut vorbereitet für den Infoabend: Allgemeines Abi bleibt im Raum, die anderen gehen ins Nebenzimmer.

Der Direktor rät Mutter Marion (Romane Bohringer) zum berufsorientierten Werdegang. Sie will das nicht, vier Wochen Bedenkzeit bleiben noch. Da fügt es sich, dass Marion auf dem Heimweg vom Krankenhaus ihre betagte Nachbarin im Auto ihres jüngst verstorbenen Mannes entdeckt. Huguette hat ihre Wohnung verloren, sie kann die Miete nicht mehr bezahlen, von der schmalen Rente wird zur Rückzahlung der angefallenen Krankenpflege-Schulden zudem noch ein Batzen abgezweigt. Huguette war mal Lehrerin an Rémis Schule – was läge näher, als sie für Marions bildungsfaulen Sohn zu verpflichten – vier Wochen lang, bis zur Entscheidung?

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Gala-Auftritt der großartigen Line Renaud

Huguette, im Film 78, wird von der mittlerweile 91-jährigen großen Ex-Chansonsängerin und Schauspielerin Line Renaud (zuletzt: "Willkommen bei den Sch'tis") gespielt. Und so, wie sie die Sache in die Hand nimmt, wird ein schöner Zweikampf aus dem Widerstreit zwischen Alt und Jung, frech und weise. Das Drehbuch gewährt Rémi (Romann Berrux, "Outlander") zum Glück eine angeborene Klugheit. Man befindet sich also über alle Altersunterschiede hinweg zuweilen auf dem gleichen Level. Auf dem Höhepunkt des vielversprechenden Duells dringt die inzwischen freiwillig wieder obdachlos gewordene Huguette dann allerdings in Rémis Schule ein und droht dem Lehrer ob seiner Notengebung in einer wütenden Rede. Rémis Mitschüler, sonst eher der Mode des analogen wie des Internet-Mobbings zugetan, filmen mit und stellen die heikle Szene ins Netz. Zigtausend Follower sind begeistert – Grund genug, mit Rémis Hilfe im Internet ein Bildungsprogramm zu starten. Bei Englischlektionen tritt die alte Dame übrigens als Queen Elizabeth auf. Humor soll sein.

So wendet sich, auch weil sich der verschlossene Rémi längst mit einer dunkelhäutigen Klassennachbarin angefreundet hat, alles zum Guten. Rémi wird die berufsorientierte Oberstrufe nehmen, und Huguette wird noch ein wenig bei ihm und seiner Mutter wohnen. Huguettes Haushaltsauflösung sorgt gar für den ersten Unterhalt. Keiner hatte hier eine Sozialstudie über Obdachlosigkeit erwartet oder eine harte Dokufiction aus den Untiefen des multikulturellen Schulalltags. Aber ein bisschen näher am Leben hätten die sympathischen helden aus drei Generationen in dieser rührenden ARTE-Erstsendung schon sein dürfen.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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