Kultur, Magazin
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Die Stunde der Streamer – Die 78. Golden Globes: Die Jüngste ist gerade einmal 12 Jahre, die Älteste 83. Jane Fonda wird bei den diesjährigen Golden Globes mit dem Cecil B. deMille Award für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Die vor zwei Jahren mit dem Deutschen Filmpreis prämierte deutsche Jungschauspielerin Helena Zengel ist als Nebendarstellerin in dem Western "Neues aus der Welt" an der Seite von Superstar Tom Hanks nominiert. Während in den USA ihr erster englischsprachiger Film noch im Kino zu sehen war, müssen Europas Cineasten das Streaming-Angebot von Netflix nutzen. Der Film von Paul Greengrass ist eine der insgesamt 42 Nominierungen, die der Streaming-Riese bei den 78. Golden Globes für sich verbuchen kann. Gefolgt von Amazon und Disneys Hulu, die jeweils mit zehn Nominierungen im Rennen sind. Coronabedingt wird die Gala heuer weitgehend virtuell in Los Angeles und New York über die Bühne gehen. Gäste und Gewinner/innen sollen live zugeschaltet werden. Wer wird bei den heurigen Globes, die gerne als Oscar-Barometer gesehen werden, gewinnen? Über die Highlights der Corona-Ausgabe, die Grenzen zwischen Streaming, Fernsehen und Kino, aber auch über die aktuellen Korruptionsvorwürfe gegen den Verband der Auslandspresse spricht Peter Schneeberger mit Elisabeth Sereda live im Studio. #ActOut – Eine Kulturrevolution für die Sichtbarkeit queerer Menschen: Bis nach Hollywood hat die Initiative #ActOut, mit der sich 185 deutsche Schauspieler/innen als schwul, lesbisch, bisexuell, queer, nicht-binär und trans outen, Wellen geschlagen. Ihre Forderung: mehr Sichtbarkeit der unterschiedlichen sexuellen Orientierungen in Film und Fernsehen. Schauspielerinnen und Schauspieler stellen der Branche ein katastrophales Zeugnis aus. "Wir sind hier und wir sind viele!", schreiben sie in ihrem Manifest. Aus Furcht vor beruflichen Konsequenzen hätten sie bisher in ihren Berufen nicht offen mit dem Privatleben umgehen können. Von Agenturen, Produktionsfirmen, aber auch von Kolleginnen und Kollegen sei ihnen geraten worden, die eigene sexuelle Orientierung geheim zu halten, um die Karrieren nicht zu gefährden. Es sind eindrückliche Schilderungen, mit denen die Schauspieler/innen ein Tabu brechen wollen. Nach Ansicht der Autorinnen und Autoren des Manifests gibt es trotz zunehmender öffentlicher Debatte noch immer Diskriminierung, Homophobie und menschenfeindliche Äußerungen aufgrund der Geschlechtsidentität. Mit dabei sind etwa: Ulrike Folkerts, Ulrich Matthes, Mavie Hörbiger oder Burgschauspieler Mehmet Atesci. Ihr Outing verstehen sie alle auch als Appell an andere und wollen damit eine Branche zum Umdenken bewegen. Der Schamane der Kunst – 100 Jahre Joseph Beuys: Schon zu Lebzeiten galt der deutsche Aktionskünstler Joseph Beuys, dessen Geburtstag sich im Mai zum 100. Mal jährt, als Magier oder Schamane. Mit Fett und Filz erreichte der Mann mit dem Hut Weltgeltung, sein Werk ist tief verwurzelt in den Traumatisierungen des Zweiten Weltkriegs. Seine Neugier und sein ganzheitlicher Gedanke, die unterschiedlichen Beziehungen und Abhängigkeiten von Wissenschaft, Natur, Humanismus und Gesellschaft aufzuzeigen, waren für Generationen inspirierend. Gerade in Zeiten von COVID-19 sind Fragen nach dem sinnvollen Umgang mit Ressourcen hochaktuell. Wie kann sich eine Gemeinschaft jenseits von Produktionsmaximierung, Überangebot und falschem Freiheitsdenken definieren? Das Werk von Joseph Beuys bietet revolutionäre Denkanstöße für den Umgang mit den aktuellen Herausforderungen in den Bereichen Kunst und Kulturökonomie, die auch heute noch zeitgenössisch wirken. Dem Menschenfänger und Mythenerzähler sind anlässlich des Jubiläums quer durch Europa Ausstellungen gewidmet, darunter im Wiener Belvedere 21, das ab 4. März die Beuys-Schau "DENKEN. HANDELN. VERMITTELN" präsentiert.