Brasilien, Rio de Janeiro: Die Halbbrüder Francisco und Tomás wachsen wohl behütet miteinander auf, als Kinder vertreiben sie sich die Zeit mit den üblichen Raufereien und Schlachten im Badezimmer. Jahre später leben die beiden immer noch zusammen und entdecken die Liebe für sich. Doch als Tomás in das brasilianische Schwimm-Olympiateam berufen wird, muss ihre Liebe eine ernste Belastungsprobe überstehen ...
Homosexuelle Liebe gepaart mit Inzest - für das katholisch geprägte Brasilien ein provokantes Thema. Doch was Regisseur Aluisio Abranches aus seinem eigenen Drehbuch gemacht hat, wird diesem Anspruch nicht gerecht. Zu Beginn erzählt er die ganz normale Geschichte zweier heranwachsender Jungen, die von den beiden Nachwuchsdarstellern Gabriel Kaufmann und Lucas Cotrin glaubhaft verkörpert werden. Dass aber nach einem nicht nachvollziehbarem Zeitsprung in die Mittzwanzigerjahre der beiden Protagonisten auf einmal die oben genannte Problematik leben - und das ohne Probleme und gesellschaftliche Konflikte - erscheint überaus unglaubwürdig. So beschränkt sich die Regie auf die Zurschaustellung schöner Männerkörper in prüden Hochglanzbildern. Von Provokation ist da nicht mehr viel zu spüren.
Foto: Pro-Fun