02.05.2023 Musiker-Legende im Gespräch

Joey Kelly: Mit 50 ist noch lange nicht Schluss

Von Sarah Hegemann
Der mittlerweile 50-jährige Musiker hat noch große Pläne für seine Zukunft.
Der mittlerweile 50-jährige Musiker hat noch große Pläne für seine Zukunft. Fotoquelle: Thomas Stachelhaus

Joey Kelly ist ein Mann fürs Extreme. prisma hat mit ihm über sportliche Herausforderungen und Zukunftspläne gesprochen.

Sie sind mit Ihrem Sohn mit dem Bulli von Berlin nach Peking gefahren und haben Expeditionen mit Till Lindemann unternommen – unter anderem im Amazonas. Woher nehmen Sie die Ideen für Ihre teils extremen Reisen?

Viele Wettkämpfe sind weltweit bekannt, angefangen von Marathons über Ironmen bis hin zu Wüstenläufen. Es gibt eine Community, die sich für diese Extremwettkämpfe wie das bekannte Amateurradrennen „Race Across America“ oder den Südpolmarathon interessiert.  Zusätzlich entwickele ich eigene Ideen wie zum Beispiel die 13.000 Kilometer lange Challenge von Berlin nach Peking ohne Geld für Essen und Benzin in einem alten Bulli, die gut gelaufen ist. Der Ursprung dieser selbst erdachten Wettkämpfe war die Durchquerung der USA von Los Angeles nach New York vor etwa zehn Jahren, ebenfalls ohne Geld, um Land und Leute näher kennenzulernen. Diese Challenges sind nicht einfach, aber sie machen mir auf jeden Fall viel Spaß. Zu anderen Wettkämpfen und Challenges lasse ich mich wiederum inspirieren, beispielsweise zum Deutschlandlauf durch Rüdiger Nehberg, der einen ähnlichen Lauf ohne Geld bereits in den 1980er-Jahren absolviert hat. Ich dachte: „Krass. Das muss so hart sein, das will ich auch probieren.“ Somit ist es eine Mischung aus Inspirationen durch andere und eigenen Ideen.

Welche Traumreise schwebt Ihnen noch so vor?

Der Nordpolmarathon wäre ein Traum. Leider ist dieser jedoch in den vergangenen Jahren wegen Covid-19 und anderen Problemen immer wieder abgesagt worden. Falls er jedoch nochmals stattfinden sollte, würde ich gerne an ihm teilnehmen, sodass ich dann neben dem Südpol auch am Nordpol gewesen wäre. Aber es gibt auch noch einige weitere Challenges, an denen ich gerne teilnehmen würde, beziehungsweise Ziele, die ich gerne noch erreichen würde.

Sie sind im Dezember des vergangenen Jahres 50 geworden. Ist das ein Alter, in dem man ruhiger wird und weniger Herausforderungen sucht?

Ich habe nicht vor, mit 50 Jahren ruhiger zu werden. Wenn mein Körper es mitmacht, würde ich gerne in den nächsten Jahren die bekannten Seven Summits, die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente, besteigen. Dieses Jahr fange ich mit dem höchsten Berg Westeuropas, dem Mont Blanc (4807 Meter) an der Grenze zwischen Frankreich und Italien an. Es folgen im Sommer der Kilimandscharo in Tansania/Afrika und Ende des Jahres der Aconcagua in Argentinien/Südamerika. Somit habe ich noch ganz viel vor.

Haben Sie schon mal eine Aktion bereut beziehungsweise würden sie aus heutiger Sicht nicht mehr so machen?

Ich habe Wettkämpfe absolviert, bei denen ich heute aufgrund der schlechten Organisation und der teilweise hohen Gefahren nicht mehr antreten würde. Dazu gehört beispielsweise der 220 Kilometer lange Ultramarathon durch den Dschungel des Amazonasgebiets. Trotzdem bin ich froh, diesen mitgemacht zu haben, da ich gut durchgekommen bin. Empfehlen kann ich ihn jedoch nicht, da eine Teilnahme an ihm mit vielen Gefahren verbunden ist.

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