Doku bei 3sat

"Hass im Netz": Das Internet ist kein rechtsfreier Raum

06.04.2022, 08.07 Uhr
von Jan Treber

Der Ton im Netz wird, so der Eindruck, immer schärfer. Und manchmal sind die Hassbotschaften auch strafrechtlich relevant. Eine Doku zeigt, wie sich engagierte Strafverfolger zur Wehr setzen. 

3sat
Hass im Netz
Dokumentation • 06.04.2022 • 21:00 Uhr

"Dich werden wir aus Deutschland herausprügeln!" – "Aufhängen den Drecksack!" – "Dem 'ne Kugel ins Hirn, vielleicht hilft es ja": Das Internet ist voll von Hass und Hetze, und noch immer denken viele Täter, dass das Netz ein rechtsfreier Raum sei, in dem jeder sagen könne, was ihm gerade durch den Kopf geht. Dass dem nicht so ist, zeigt eindrücklich die sehenswerte Dokumentation "Hass im Netz", die wenige Monate nach der Erstausstrahlung im Ersten nun erneut bei 3sat zu sehen ist.

Ein Jahr lang hat der Filmemacher Klaus Scherer Strafverfolger in Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen bei ihrer Arbeit begleitet: Menschen, die engagiert versuchen, das Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität durchzusetzen. Scherer ist mit seiner Kamera bei nächtlichen Razzien dabei, konfrontiert Täter am Gartenzaun und blickt Staatsanwälten über die Schulter.

"Ich hatte selten so guten Zugang zur Justiz", sagt er im Interview. "Hilfreich war, dass der Film das gleiche Ziel hat wie die Strafverfolger: Prävention." Denn nur wenn die Täter wissen, dass sie auch online nicht sicher sind vor Strafverfolgung, werden Hass und Hetze vielleicht irgendwann weniger.

Der Film gibt Einblicke in die dunklen Ecken des Netzes, zeigt aber auch, wie der Staat sich zunehmend wehrt. Vor allem die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat zu einem Umdenken geführt, hat sie doch auf brutale Art und Weise deutlich gemacht, dass Worten auch Taten folgen können.

Hass im Netz – Mi. 06.04. – 3sat: 21.00 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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