Wahre Geschichte als Serie

"Tokyo Vice (1)": Ein Reporter zwischen den Fronten der Yakuza

23.02.2024, 08.07 Uhr
von Maximilian Haase

Die Neo-Noir-Serie "Tokyo Vice" erzählt die wahre Geschichte des US-Amerikaners Jake Adelstein. Der Reporter legte sich mit der Yakuza-Mafia in Japan an. Nun gibt es das Werk von Regielegende Michael Mann erstmals im Free-TV zu sehen. 

ARD
Tokyo Vice (1)
Thrillerserie • 24.02.2024 • 00:00 Uhr

Kaum eine Serie prägte den Stil der 80er-Jahre so nachhaltig wie "Miami Vice" – und kaum eine Serie ist so untrennbar verknüpft mit dem Namen Michael Mann. Wenn der Erfolgsregisseur und -produzent nun fast vier Jahrzehnte später wieder eine Fernsehserie ausführend produziert, darf man also durchaus aufhorchen. "Tokyo Vice" heißt das achtteilige HBO-Format, das 2022 Premiere feierte und nun in der ARD erstmals auch hierzulande im Free-TV zu sehen ist.

Dies allerdings zu nächtlicher Stunde: Ab Mitternacht zeigt das Erste bis 3.35 Uhr die ersten vier Episoden am Stück, die finalen vier Folgen gibt es dann am Folgetag, Samstag, 24. Februar, ab 23.40 Uhr, zu sehen. Wer zu diesen Zeiten lieber schläft, kann "Tokyo Vice" ab 23. Februar auch in der ARD-Mediathek abrufen.

Als erster Nicht-Japaner bei der größten Tageszeitung Tokios

Gleich in der Pilotfolge übernimmt Michael Mann persönlich die Regie und drückt dem Neo-Noir-Thriller abermals stilbildend seinen Stempel auf: Im düsteren Tokio der Jahrtausendwende begleiten wir einen jungen US-amerikanischen Polizeireporter, der sich plötzlich mitten in der japanischen Unterwelt wiederfindet. Jake Adelstein, gespielt von Hollywood-Darling und "Baby Driver"-Star Ansel Elgort, besteht als erster Nicht-Japaner die Aufnahmeprüfung der größten Tageszeitung Tokios. Seine ersten Recherchen führen ihn zum Fall eines erstochenen Mannes, den die Polizei schon für aufgeklärt hält.

Nicht so für den jungen Helden, der sich als Fremder ("Gaijin") erst noch beweisen muss und auf eigene Faust ermittelt. Als er dadurch zwischen die Fronten der Yakuza-Mafiabanden gerät, muss er um sein eigenes Leben fürchten. "Big in Japan" hatte er sich wohl anders vorgestellt.

Hochkarätig besetzte Serie

Die Figur des Jake Adelstein, der sich als mutiger Außenseiter mit den Mächtigen anlegt, ist dabei keine Erfindung, sondern basiert auf dem realen Journalisten. Der echte Jake Adelstein schrieb über seine Erfahrungen in Japan das Buch "Tokyo Vice: An American Reporter on the Police Beat in Japan", auf dem die Serie basiert. Um die Rolle des echten Vorbilds realistisch auszufüllen, lernte Hauptdarsteller Elgort sogar Japanisch – "Lost in Translation" zu sein, ist also zumindest sein geringstes Problem.

An seiner Seite zu sehen sind in "Tokyo Vice" unter anderem die oscarnominierten japanischen Darsteller Ken Watanabe und Rinko Kikuchi sowie die Schweizerin Ella Rumpf, die eine Hostess verkörpert. Zum herausfordernden Dreh sagt die gefragte Darstellerin: "Mit japanischen und amerikanischen Schauspielern zu arbeiten, ist extrem bereichernd, weil Kulturen und unterschiedliche Charaktere aufeinanderprallen, die sich ergänzen."

Tokyo Vice (1) – Fr. 23.02. – ARD: 00.00 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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