Komödie im Ersten

"Wenn Papa auf der Matte steht": Drei Väter, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten

12.01.2024, 08.15 Uhr
von Marina Birner

Ein amüsantes Aufeinandertreffen gibt es in "Wenn Papa auf der Matte steht". Drei Väter, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, stellen das Leben ihrer erwachsenen Töchter auf den Kopf.

ARD
"Wenn Papa auf der Matte steht"
Komödie • 12.01.2024 • 20:15 Uhr

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Väter ihre Töchter tendenziell stärker prägen als ihre Söhne. Die besondere Vater-Tochter-Beziehung wirkt sich vor allem auf das spätere Selbstwertgefühl und den beruflichen Werdegang des Kindes aus. Väter ermutigen ihre Töchter, Herausforderungen anzunehmen, und fördern ihre Selbstständigkeit. Denn Väter trauen ihren Mädchen etwas mehr zu als Mütter. So zumindest die Theorie.

Alle Wege führen nach Berlin

Schaut man sich jedoch den Witwer Danyal (Tim Seyfi), den karrierefixierten Juristen Markus (Marcus Mittermeier) und den chaotischen Lebenskünstler und gescheiterten Musiker Tobi (Dirk Borchardt) an, wird die Wissenschaft eindeutig eines Besseren belehrt. Denn das Väter-Trio, das im ARD-Freitagsfilm allerlei böse Überraschungen erlebt, ist ein Gespann der Extraklasse. Ja, was tun, "Wenn Papa auf der Matte steht" (so der Titel)? Die Lebensrealitäten der Töchter entsprechen jedenfalls so gar nicht dem, was sich die Väter für ihre Schützlinge vorstellen.

Alle drei Frauen sind längst erwachsen und haben ihren Lebensmittelpunkt in Berlin – weit weg von zu Hause im fränkischen Kitzingen. Jila (Aylin Öcal) ist auf dem besten Weg, eine erfolgreiche Ärztin zu werden. Tilda (Lara Mandoki) hadert mit ihrer nicht vorhandenen Schauspielkarriere, büffelt aber für den Busführerschein. Und Hanna (Zoë Valks), eine emanzipierte Feministin mit rosa Wuschelkopf, hat sowieso schon immer nur das getan, was sie für richtig hielt. Als sich Jila – man stelle sich das vor – drei Wochen lang nicht bei ihrem Vater Danyal meldet, schnappt sich dieser kurzerhand seine Freunde und macht sich Hals über Kopf auf den Weg in die Hauptstadt.

Raus aus der Komfortzone!

Dort angekommen, erlebt jeder der Väter seinen persönlichen Albtraum: Jila ist kurz nach der x-ten Trennung todunglücklich, weil sowieso niemand gut genug für Helikopter-Pappi Danyal ist, Markus trifft auf den frischgebackenen Ehemann seiner Tochter Hanna, einen – zu seinem Entsetzen – politischen Flüchtling, und Tobi wird mit seinem eigenen künstlerischen Scheitern aus Jugendtagen konfrontiert. Denn Tilda hängt die Schauspielerei an den Nagel ...

Dabei verstehen es die Filmemacher, sich mit dem nötigen Feingefühl zwischen ernsten Themen wie Alltagsrassismus und trockenem Humor zu bewegen – genau das Richtige, um in Zeiten des Winterblues ins Wochenende zu starten. So treffen in der Komödie von Regisseur Tomy Wigand Welten aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Drehbuchautorin Birgit Maiwald reißt die Protagonisten aus ihrer Komfortzone und konfrontiert sie mit der Frage: Wie sieht eine gesunde Vater-Tochter-Beziehung aus?

Auf der Suche nach der Antwort erleben die perfekt besetzten Charaktere die skurrilsten Situationen: Danyal lässt sich auf eine für Tobi zunächst fragwürdige Affäre ein, Vorzeigejurist Markus fasst sich ein Herz und legt sich mit dem Gesetz an und Tobi schließt endgültig mit seiner bewegten Vergangenheit ab. Überraschende Wendungen sind offenbar eine Spezialität der Macher, die hier mit viel Witz jede Menge Wahres über den Äther schicken.

"Wenn Papa auf der Matte steht" – Fr. 12.01. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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