Berlin in den Zwanzigerjahren: Ein Juwelier und ein Anwalt wohnen in den unteren Stockwerken eines typischen Mietshauses. Den nächsten Stock teilen sich eine Witwe und ein Beamter. Darüber liegen mit der Tanzschule und einer Heiratsvermittlung zwei Geschäftsräume und ganz oben, direkt unter dem Dach wohnen die ärmsten Mietparteien: ein Luftballonverkäufer und ein nach der Inflation mittellos gewordener Klavierlehrer.
Der aus Berlin stammende Regisseur Gerhard Lamprecht (1897-1974), der mit der ersten Verfilmung von Erich Kästners "Emil und die Detektive" bekannt wurde, zeichnet in diesem stummen Frühwerk am Beispiel eines Berliner Hauses die Folgen der Inflation, die das gesamte Wirtschafts- und Gesellschaftssystem aus den Fugen geraten lässt. In verschiedenen Episoden erzählt "Menschen untereinander" aus dem Leben der Mieter, zeigt ihre existenziellen Erfahrungen wie Liebe, Glück und Enttäuschung. Lamprecht wurde für sein sozialkritisches Werk von dem Grafiker, Maler und Fotografen Heinrich Zille (1858-1929) beraten. Auch während der Dreharbeiten für "Die Unehelichen" und "Menschen untereinander" (beide 1926) arbeitete Lamprecht erneut mit Zille zusammen.
Foto: © ZDF/Deutsche Kinemathek