Die Lager des Uncle Sam

KINOSTART: 01.01.1970 • Dokumentarfilm • USA (1999)
Lesermeinung
Originaltitel
Les camps de l'oncle Sam
Produktionsdatum
1999
Produktionsland
USA
Gleich zu Anfang des Films nennt die Regisseurin Emiko Omori den Hauptgrund, warum sie kein Kind wollte: Es sollte nicht als Amerikaner(in) "zweiter Klasse" zur Welt kommen. So wurde sie in ihrer Kindheit angesehen, die sie im Konzentrationslager Poston verbrachte. Während des zweiten Weltkriegs war Poston eines der fünfzehn über die USA verstreuten Lager für US-Bürger japanischer Herkunft. Das älteste Foto, das Emiko Omori von sich besitzt, ist auch das letzte, auf dem ihre Mutter abgebildet ist: eine Aufnahme von der Ankunft der Familie in dem Lager, aus dem die Mutter nicht lebend zurückkehrte. Die Dokumentation behandelt ein dunkles Kapitel der japanisch-amerikanischen Beziehungen. Umfangreiches Archivmaterial ergänzt die Berichte von Zeitzeugen über ihre Kindheit in den Lagern. Daraus ergibt sich ein anschauliches Bild der Bedingungen, unter denen die verschleppten Familien damals leben mussten: Ausnahmegesetze, Apartheid, korrupte Beamte, faule Kompromisse, Generationenkonflikte und Akkulturation, begleitet von Selbsthass, aber auch Mut, Stolz und Widerstand der Gefangenen. Der Film wurde in seiner Langfassung mit dem Cinematography Award des Sundance-Festivals ausgezeichnet. Er regt zum Nachdenken über eine Frage von betrüblicher Aktualität an: Sondermaßnahmen in Kriegszeiten.

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