Auch wenn nicht immer alles im Leben der beiden rund läuft, sind Sophie (Julie de Bona) und François (Frédéric Chau) ein glückliches Paar.
Geschickt und unterhaltsam erzählt "Made in China" von kleinen und großen Vorurteilen.

Made in China

KINOSTART: 18.07.2019 • Drama • F (2019) • 88 MINUTEN
Lesermeinung
prisma-Redaktion
Originaltitel
Made in China
Produktionsdatum
2019
Produktionsland
F
Laufzeit
88 Minuten

Filmkritik

Liebe und Vorurteil
Von Peter Osteried

Mit den Mitteln der Komödie, aber auch mit ein wenig Tiefgang erzählt "Made in China" von einem Einwanderer, der einfach nur Franzose sein will. Doch seine Umwelt macht ihm das nicht leicht.

Wenn François (Frédéric Chau) wieder mal auf einer Party gefragt wird, woher er stammt, antwortet er wie aus der Pistole geschossen: "Aus der Bretagne". Was folgt, ist die Frage nach den Wurzeln, weil François als chinesischstämmiger Einwanderer so gar nicht wie der typische Klischee-Franzose aussieht. Das sagt ihm auch sein bester Kumpel Bruno (Medi Sadoun), der François' Abstammung schon mal nutzt, um einem Strafzettel zu entgehen, indem François "den Chinesen spielen" soll – und das noch dazu als Fahrlehrer.

Bei "Made in China" nimmt man es mit Humor, dass die Hauptfigur von der Freundin seiner Freundin schon mal für einen Essensboten gehalten wird. Aber in diesen witzigen Szenen steckt echte Ernsthaftigkeit, weil der von Hauptdarsteller Chau mitgeschriebene Film eben auch den Finger in die Wunde legt und liberalen Geistern den Spiegel vorhält. Denn so sehr der Gedanke, jemanden nach seinen Wurzeln zu fragen, freundlich gemeint sein mag, so sehr versteckt sich darin auch ein latenter Rassismus.

"Made in China" spielt gekonnt mit Klischees, wofür Medi Sadoun als François' bester Freund perfekt eingesetzt wird, weil er ihm so nahesteht, dass er Dinge sagen kann, die ansonsten als rüde wahrgenommen würden. Auch hier gelingt es dem Film, entsprechende Szenen mit Humor, aber auch mit Ernsthaftigkeit aufzuladen – etwa dann, wenn bei einem gemeinsamen Abendessen die leidige Frage aufkommt, wie das denn nun ist mit den Chinesen und den Hunden.

Regisseur Julien Abraham dringt mit seinem Film tief in die Parallelwelt einer Einwanderergemeinschaft ein, wenn er zeigt, wie François nach mehr als zehn Jahren versucht, sich seinem entfremdeten Vater anzunähern. Das ist auch ein Aufeinandertreffen kultureller Eigenheiten und Unterschiede, denn wo der Vater noch den alten Traditionen nachhängt, ist der Sohn ein moderner, junger Franzose, der sein Leben selbst bestimmen will. Darüber gerieten Vater und Sohn vor Jahren in Streit und entzweiten sich. Nun mühen sich beide, wieder eine gemeinsame Basis zu finden.

Das ist nicht wirklich originell erzählt, aber es fühlt sich ehrlich an. Weil Eltern auch nur Menschen sind, mit ihren eigenen Stärken, vor allem aber Schwächen, und mit ihrem eigenen Leben, das sie hatten, bevor sie Kinder bekamen. Kinder sehen das nur selten. François ist jedoch dazu gezwungen, sich damit auseinanderzusetzen und vieles von dem, was er als wahrhaftig angesehen hat, in neuem Kontext zu betrachten.

Auch ist "Made in China" ein sympathischer Film über die Liebe – mit einfachen, direkten, aber auch wirkungsmächtigen Botschaften. Die Liebe zwischen François und seiner von Julie de Bona gespielten Freundin Sophie ist ehrlich, leichtherzig, aber auch nicht ohne ihre Probleme, insbesondere dann, wenn die Hormone verrücktspielen. Regisseur Abraham hat eine gelungene Komödie gedreht, die auf komische Art und Weise viele große Themen anschneidet, über all den Humor hinweg aber auch nicht vergisst, dass die emotionale Seite bei einer Geschichte über die Liebe stimmen muss – sei es nun die eines Mannes zu seiner Frau, eines Vaters zu seinem Sohn oder eines Sohnes zu seinem Vater. Letztlich ist die Liebe es, die alles zusammenhält, so auch diesen sehr sympathischen Film.


Quelle: teleschau – der Mediendienst

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