Bei den "Oscars" 2016 war Lenny Abrahamsons Thriller in vier Kategorien nominiert: "Bester Film", "Bestes adaptiertes Drehbuch", "Beste Regie" und "Beste Hauptdarstellerin". Zur Überraschung vieler konnte sich Brie Larson über einen Goldjungen in der letzten Kategorie freuen.
Zwar war die amerikanische Schauspielerin und Sängerin auch schon in prominenteren Produktionen zu sehen, die Auszeichnung mit dem wichtigsten Filmpreis der Welt kam allerdings einigermaßen überraschend.
Verzerrtes Weltbild
In "Raum" ist Larson als Ma für ihren Sohn Jack (Jacob Tremblay) die einzige Bezugsperson. Vor vielen Jahren wurde sie entführt und lebt seitdem in einem von der Außenwelt abgeschnittenen, kleinen Raum. Auch ihr Kind gebar sie dort. Gemeinsam schafften es die beiden bislang, durch Ausflüge in Fantasiewelten und eine innign Mutter-Kind-Beziehung, die düstere Realität weitestgehend auszublenden.
Nun wollen sie aber, getrieben von Jacks kindlicher Neugier, die Welt hinter den Mauern ihrer trostlosen Bleibe erkunden. Doch das Unbekannte Leben in Freiheit ist vor allem eines: furchteinflößend.
Auf grausamen Tatsachen beruhend
24 Jahre lang hielt der Straftäter Josef Fritzl seine eigene Tochter in einem eigens konstruierten Kellerverlies gefangen. Davon inspiriert, veröffentlichte die irisch-kanadische Schriftstellerin Emma Donoghue den Roman, der als Vorlage für "Raum" diente. Auch am Drehbuch arbeitete sie mit. Daraus entstand ein aufwühlend spannender Thriller, der an die Nerven geht, aber absolut sehenswert ist.