11.07.2023 Arzt-Kolumne

Augen lasern – die richtige Methode finden

Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen.
Dr. Julia Fischer moderiert montags die SWRGesundheitssendung „Doc Fischer“, ist Buchautorin („Medizin der Gefühle“) und medizinische Expertin in Talkshows wie „hart aber fair“ (ARD). Als Host des neuen ARD Gesund Youtube-Kanals erklärt sie anschaulich medizinische Themen. Fotoquelle: SWR

„Besonders im Sommer ist es lästig: Ständig muss ich die Brillen wechseln, Sonnenbrille draußen, normale Brille drinnen, beim Einkaufen oder bei der Arbeit. Und auch beim Sport stört mich das Brillentragen“, berichtet mir eine 32-Jährige. Zwar kommt sie eine Weile mit Kontaktlinsen klar, doch immer wieder hat sie Probleme mit juckenden und entzündeten Augen. Daher will sie nun ihre Fehlsichtigkeit mit einem Lasereingriff korrigieren lassen. Bei einer Kurzsichtigkeit von -1,5 Dioptrien ist das sehr gut möglich.

Bis zu einer Dioptrienzahl von -8 ist es sehr wahrscheinlich, dass die Fehlsichtigkeit mit einer Laser-OP komplett ausgeglichen werden kann. Voraussetzung ist, dass die Sehstärke in den vergangenen zwölf Monaten konstant geblieben ist. Außerdem dürfen keine weiteren Augenerkrankungen oder -entzündungen vorliegen. Der Augenarzt untersucht die Patientin bei einem Vortermin und er misst auch die Hornhautdicke, denn die muss für die Laserbehandlung ausreichend sein. Bei der jungen Frau spricht nichts gegen die OP, es kann losgehen.

Bei der 32-Jährigen kommt die sogenannte „Smile-Methode“ zum Einsatz. Durch das Entfernen eines Hornhautscheibchens mit einem speziellen Laser bündelt sich das Licht nach dem Eingriff wieder optimal auf der Netzhaut – die Patientin sieht wieder scharf.

Insgesamt gilt das Lasern als gut erprobt und weitestgehend sicher. Infektionen sind sehr selten und wirklich schlimme Komplikationen wie Erblindung sind nur in Einzelfällen beschrieben. Allerdings kann es in einigen Fällen zu Augentrockenheit, Problemen mit der Nachtsicht oder Doppelbildern kommen. Deshalb sollte man so einen Eingriff gut abwägen.

Wichtig ist es, das richtige Verfahren für die eigene Fehlsichtigkeit zu finden, denn neben der Smile-Methode gibt es noch andere: Die Lasek-Methode kann auch bei Patienten mit sehr dünner Hornhaut verwendet werden. Mit dem speziellen Femto-Lasik-Verfahren kann auch eine leichte Weitsichtigkeit korrigiert werden. Daher ist eine ausführliche Beratung vor einem Lasereingriff sehr wichtig, auch eine Zweitmeinung sollte man einholen. Von Eingriffen im Ausland ist eher abzuraten, da dort eine optimale Nachsorge nicht gewährleistet werden kann. Am besten findet man passende Mediziner mit einer speziellen KRC-Zertifizierung auf der Homepage des Berufsverbandes der Augenärzte.

Nach einigen Wochen sind die Augen der jungen Patientin vollständig ausgeheilt, sie hat die volle Sehkraft zurück und die Zeit der Brillen ist für sie endlich vorbei.

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