16.07.2015 prisma-Serie: Schmerz - Teil 2

Bewegt euch!

Arthrose ist hierzulande die häufigste Gelenkkrankheit überhaupt.
Arthrose ist hierzulande die häufigste Gelenkkrankheit überhaupt. Fotoquelle: Africa Studio/shutterstock.com

Bei Demi Moore müssen es heftige Beschwerden gewesen sein, die sie bewogen, zum Arztbesuch über den großen Teich nach Düsseldorf zu jetten. Dort leistete sich die Hollywood-Diva vor knapp zwei Jahren eine aufwändige Spezialbehandlung ihrer Arthrose in einer Fachpraxis. Ob das geholfen hat, ist nicht bekannt. Klar ist jedoch, dass der Gelenkverschleiß mit Höllenschmerzen verbunden sein kann, welche die Betroffenen weder Kosten noch Mühen scheuen lassen.

Wenn Schmerzen das Leben trüben – Was tun bei Arthrose und Rheuma?

Bei Arthrose wird die schützende Knorpelschicht auf den Gelenkinnenflächen zerstört. Ein "Knochenjob", Übergewicht, sportliche Überlastung oder schlicht das Alter liegen dem Abbau zugrunde, der ab Mitte 30 beginnt. Mit fünf Millionen Betroffenen hierzulande ist Arthrose die häufigste Gelenkkrankheit überhaupt.

Die rheumatoide Arthritis hingegen, im Volksmund kurz Rheuma genannt, ist eine entzündliche Autoimmunerkrankung. Bestimmte Abwehrzellen richten sich gegen den eigenen Körper und greifen die Innenhaut der Gelenke an. Dort setzen sie eine schmerzhafte Entzündung in Gang. Typische Arthritis- Symptome sind Überwärmung, Schwellung und Rötung der Gelenke, meist an Händen und Füßen.

Trotz aller Unterschiede haben Arthrose und Rheuma viele Gemeinsamkeiten. "Bei beiden Formen der Gelenkerkrankung ist die frühzeitige Diagnose unverzichtbare Voraussetzung für eine angemessene Therapie", sagt Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS). Wer das Warnsignal der Schmerzen aus falsch verstandener Tapferkeit ignoriert, leistet der Gelenkzerstörung und Einschränkung seiner Bewegungsfähigkeit Vorschub.

"Nicht Ruhe, sondern Bewegung – Sport (Radfahren, Schwimmen, Wandern) oder Physiotherapie (Massage, Fango) – ist das A und O jeder Therapie gegen Gelenkschmerzen", betont Müller-Schwefe. Körperliche Aktivität versorgt Knorpel und Gelenke mit Nährstoffen und unterstützt ihre Funktionsfähigkeit. Bewegung hält zudem das Übergewicht in Schach und kräftigt den Bewegungsapparat. Das entlastet die Gelenke.

Salben und Gele mit abschwellenden und entzündungshemmenden Substanzen (Arnika, Beinwell) werden gezielt auf die Hautareale aufgetragen, Nahrungsergänzungsmittel sollen den Verschleiß des Gelenkknorpels mildern.

Bei unerträglichen Schmerzen kommen nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) in Betracht. Sie eignen sich wegen seiner Nebenwirkungen (z. B. erhöhter Blutdruck) jedoch nicht zur Dauertherapie.

Das könnte Sie auch interessieren