06.03.2023 Adel Tawil im Gespräch

Gleich mehrfach im Leben angekommen

Von Marcus Italiani
Adel Tawil mit prisma-Chefredakteur Stephan Braun bei der Podcast-Aufnahme.
Adel Tawil mit prisma-Chefredakteur Stephan Braun bei der Podcast-Aufnahme. Fotoquelle: prisma

Es ist immer wieder spannend, wenn Persönlichkeiten aus der Unterhaltungswelt die prisma-Redaktion besuchen: Musiker Adel Tawil sprach mit uns über seine erfolgreiche Karriere und verriet auch die eine oder andere private Besonderheit.

Adel Tawil ist ein typisches Kind der 90er-Jahre: 1978 geboren, wuchs der Sohn eines Ägypters und einer Tunesierin in Berlin auf und sog dort schon früh die besondere Atmosphäre der Hauptstadt auf. „Ich liebe Berlin! Hier ist immer was los, es wird nie langweilig“, sagt er bei seinem Besuch in der prisma-Redaktion. Ende der 90er-Jahre dann das erste Ausrufezeichen auf der großen Bühne: Tawil wird Mitglied der Boy-Band „The Boyz“, nennt sich dort „Kane“ und verzeichnet mit „One Minute“ auch einen Top-10-Hit in Deutschland und der Schweiz, dessen Lyrics von ihm selbst stammen und sich mit dem harten Alltag in Großstadt-Ghettos auseinandersetzen.

Den großen Durchbruch schafft Adel Tawil gemeinsam mit Annette Humpe, mit der er das kongeniale Duo „Ich + Ich“ bildet. „Das war eine wunderbare Zeit. Zuerst wusste ich gar nicht, wer sich genau hinter Annette verbirgt, aber ich habe das natürlich relativ schnell gemerkt. Ich schätze sie wirklich sehr, noch heute zählt sie zu meinen engsten Vertrauten.“ In der Folge etabliert er sich als Solo-Künstler und heimst Auszeichnung um Auszeichnung ein. Es läuft nahezu perfekt, bis ihn 2016 ein schwerer Unfall fast aus dem Leben zu reißen droht. „Im Urlaub in Ägypten habe ich mir bei einem Sprung vom Beckenrand einen Halswirbel vierfach gebrochen. Da merkst du schnell, wie es ist, wenn es wirklich ganz kritisch wird“, sagt er heute.

Doch Tawil gibt nicht auf, erholt sich gesundheitlich, und wird beruflich erfolgreicher als je zuvor. Jetzt ist „Spiegelbild” erschienen, sein inzwischen viertes Studioalbum. Und er sagt selbst: „Es ist mein absolut persönlichstes Album geworden, es steht für Selbstreflexion, starke Gefühle, Entschleunigung und Hoffnung.“ Bei einigen Songs gibt Adel Tawil auch Einblicke in sein Seelenleben, er sagt, dass er reflektiert habe, was ihm wichtig sei. Eigentlich wollte er nach dem Album „Alles lebt” (2019) eine Auszeit nehmen. Dieser Entschluss stand fest, damals, als alles lebte und die Welt noch eine andere war. Doch dann kam die Pandemie, und Pläne blieben Pläne. „Und was lange selbstverständlich schien, war plötzlich nur noch eine langsam verblassende Erinnerung, ein vages Stück Hoffnung in einer dunklen Zeit“, so Tawil. Er spürte in den einschneidenden Wochen und Monaten 2020 die Wucht des Alleinseins. „Diese überwältigende Stille – die so viel lauter sein kann als jeder Konzertlärm, jeder Jubelschrei.“

Weshalb sich Adel Tawil so sehr auf seine Open-Air-Tour im Sommer freut, ob er dann tatsächlich mit einer Harfe auf der Bühne stehen wird, weshalb er sich für die Hannelore-Kohl-Stiftung engagiert und über noch vieles mehr hat er bei seinem Redaktionsbesuch mit prisma-Chefredakteur Stephan Braun gesprochen. Die beiden haben zusammen eine Folge für den Promi-Podcast „Hallo!“ aufgenommen. Das ganze Gespräch können Sie überall hören, wo es Podcasts gibt!

{/podcast}

Das könnte Sie auch interessieren