Reise

Flusskreuzfahrten oder auch "Stadt, Land, Fluss"

Eine Flusskreuzfahrt durch das "Douro Valley" in Portugal.
Eine Flusskreuzfahrt durch das "Douro Valley" in Portugal. Fotoquelle: PHB.cz (Richard Semik)/shutterstock.com

Flusskreuzfahrten schwimmen auf der Erfolgswelle. Im Trend liegen Rhein und Donau, doch auch exotische Ziele werden immer beliebter.

Die schweren Zeiten scheinen vorbei zu sein. 2013 war für Anbieter von Flusskreuzfahrten ein schwieriges Jahr. Das Hochwasser und die Streiks der Schleusenwärter in Deutschland setzten der Branche ebenso zu wie die politischen Unruhen in Ägypten. Denn die beliebtesten Flüsse der Deutschen heißen Donau, Rhein und Nil ‡– zumindest was Flusskreuzfahrten angeht.

Doch der BegriŠff schwere Zeiten ist in der Kreuzfahrtbranche immer relativ zu sehen. So vermeldet der Deutsche Reiseverband (DRV) Anfang 2014 zwar, dass "die Anbieter von Flusskreuzfahrten Rückgänge sowohl bei den Passagierzahlen als auch beim Ticketerlös verkraften mussten", dennoch hat sich "trotz der Einbußen das deutsche Gesamtpassagieraufkšommen 2013 mit einem Anstieg von 2,4‡ Prozent innerhalb des europäischen Fahrtgebietes gegenüber 2012 positiv entwickelt", heißt es beim DRV weiter.

Kreuzfahrten werden bei den Deutschen immer beliebter

Schon Ende 2014 blickt die Branche noch zuversichtlicher in die Zukunft: Kreuzfahrten auf einem Hochsee- oder Flussschiff werden bei den Deutschen immer beliebter, kann der DRV auf dem KreuzfahrtKongress im November vermelden. "Das Angebot für Reisen auf Flüssen und Meeren wird immer vielfältiger und individueller, die Angebotsauswahl für Sonnenhungrige oder Abenteuerlustige wächst ebenso wie für Kulturreisende oder Naturliebhaber", erklärt DRV-Vizepräsident Johannes Zurnieden auf dem Kongress und hebt hervor, dass sein Verband nicht nur für Hochseekreuzfahrten mit einem weiteren Boom rechne. Vielmehr sei die Branche ebenfalls bei den Flusskreuzfahrten wieder positiv gestimmt. "Wir rechnen mit einem leichten Wachstum." Viele Anbieter hätten etwa neue Ziele in ihr Angebot aufgenommen.

"Beliebte Ziele sind derzeit auch die Flüsse Frankreichs – die Rhone, die Seine und die Gironde bei Bordeaux sowie neuerdings die Loire", sagt der Flussreisenexperte Johannes Bohmann (siehe Buchtipp). "In Portugal ist der Douro, auf dem man von Porto aus hinauf ins Portweingebiet an der spanischen Grenze kreuzt, im Kommen". Stark im Trend, so Bohmann, liege auch Südostasien mit dem Mekong, dem Jangtsekiang, dem Ganges oder auch dem Irrawaddy in Burma, das sich nach jahrzehntelanger Abschottung nun dem Tourismus geöffnet hat.

Magische Landschaften

Auf luxuriösen Schiffen erleben die Passagiere den exotischen Zauber dieser Weltgegend – und dies auf die denkbar komfortabelste Weise. Denn im Gegensatz zu Hochseekreuzfahrten, bei denen Land und Leute nur während der Landgänge erlebt werden können, bewundern Flusskreuzfahrer dies bereits während der Fahrt. So ziehen die magischen Landschaften Vietnams, Kambodschas, Laos oder Thailands an ihnen vorbei und sie besichtigen weltberühmte Kulturstätten und Tempelanlagen wie etwa das sagenumwobene Angkor Wat.

An einem der längsten Flüsse der Erde, dem über 6000 Kilometer langen Jangtsekiang, warten chinesische Millionenstädte und beeindruckende Bauwerke wie der Drei-Schluchten-Staudamm auf die Flusskreuzfahrer. Meist in Repliken historischer Kolonialschi„ffe schippern Touristen über den Ganges und erleben Indiens Landschaften und Pilgerstätten. Im Trend liegen auch kombinierte Reisen. Will heißen: Die Veranstalter bieten mehrtägige Rundreisen durch die Länder mit anschließender Flussreise an – ebenfalls über mehrere Tage.

Flüsse verbinden europäische Groß- und Kleinstädte

Obwohl seit einigen Jahren immer mehr exotische Reiseziele locken und dort die Schiffe immer luxuriöser und komfortabler werden, bleiben Donau und Rhein die beliebtesten Ziele der deutschen Flusskreuzfahrer. Diese Flüsse verbinden sehenswerte europäische Groß- und Kleinstädte miteinander. Etwa Passau, Linz, Wien, Budapest und Bratislava. Oder Basel, Rüdesheim, Koblenz, Köln, Nimwegen, Utrecht und Amsterdam. Im Schnitt verbringen die Urlauber sieben Tage auf einem Schi„ff und erleben – auf Landgängen und auf dem Schiff— – jede Menge Stadt, Land und Fluss.

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