08.01.2024 Arzt-Kolumne

Wie geht der Winterhusten wieder weg?

Von Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie, Buchautor und bekannt als „Doc Esser“ in TV und Hörfunk.
Dr. med. Heinz-Wilhelm Esser ist Oberarzt und Facharzt für Innere Medizin, Pneumologie und Kardiologie, Buchautor und bekannt als „Doc Esser“ in TV und Hörfunk. Fotoquelle: WDR / Herby Sachs

„Ich habe immer noch einen lästigen Husten, obwohl der Infekt schon längst vorbei ist“, klagte eine 28-jährige Immobilienkauffrau in meiner Sprechstunde. Sie hatte in den vergangenen Tagen eine Bronchitis durchgemacht.

„Es ist absolut nichts Ungewöhnliches, dass nach einem Infekt der oberen, aber vor allem der unteren Atemwege ein Husten übrigbleibt, der für die Lebensqualität sehr einschränkend sein kann“, erklärte ich meiner Patientin. Denn Husten ist zunächst ein wichtiger Reflex, der Fremdkörper und Schleim aus den Atemwegen befördert. Lästig und quälend wird es allerdings, wenn ein Husten auch nach Tagen oder Wochen nach einem Infekt noch besteht.

In den meisten Fällen handelt es sich um einen trockenen, nicht produktiven Reizhusten, der durch Düfte, Gerüche, Hitze, Kälte oder auch durch eine Belastung ausgelöst werden kann. Ursächlich liegt ein hyperreagibles Bronchialsystem mit übersensiblen Hustenrezeptoren zu Grunde.

Neben symptomatischer Therapie beispielsweise mit Lutschbonbons wird mit einem KortiGESUND & FIT son-Präparat therapiert, das Patienten wie bei einer Asthma-Therapie inhalieren. „In den meisten Fällen klingt der Husten unter dieser Therapie nach zwei bis drei Wochen ab und Sie können dann auch den Spray wieder absetzen“, erklärte ich der 28-Jährigen. Sollte es jedoch nicht besser werden, muss die Diagnostik erweitert werden. Dann kann ein Lungenfunktionstest und gegebenenfalls eine Schichtaufnahme der Lunge erfolgen. In manchen Fällen muss man sogar eine Lungenspiegelung erwägen. Zudem sollte ein Hals-Nasen-Ohrenarzt eine chronische Erkrankung der oberen Atemwege wie eine Rhinitis oder Sinusitis ausschließen. Auch muss der behandelnde Arzt immer eine Refluxerkrankung ausschließen, da diese ebenfalls Husten verursachen kann.

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