Mythos Jungfernhäutchen
09.05.2024 • 08:05 - 08:50 Uhr
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Originaltitel
Mythos Jungfernhäutchen - Auf den Spuren eines hartnäckigen Irrglaubens
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
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Mythos Jungfernhäutchen

Es ist ein archaischer anatomischer Mythos: die Idee von einem Häutchen, das die Vagina verschließt und bei der ersten Penetration reißt. Dieser Mythos begrenzt Frauen seit Jahrhunderten in ihrer Lebensführung und verweigert ihnen die sexuelle Selbstbestimmung. In streng patriarchal denkenden Familien wird die Ehre der Familie mit der Jungfräulichkeit ihrer Töchter in Zusammenhang gebracht. Dass die Jungfräulichkeit anhand des sogenannten Jungfernhäutchens medizinisch nicht nachweisbar ist, wissen wenige. Und doch hält sich dieser Mythos hartnäckig. Warum können wir uns davon nicht befreien? Warum beeinflusst ein Irrglaube unser Leben? Diese überfälligen Fragen thematisiert die Doku "Mythos Jungfernhäutchen" (BR/MDR/rbb), für die sich die junge Journalistin Ninve Ermagan auf eine filmische Recherchereise begibt. Ninve Ermagan trifft auf die gynäkologische Chefärztin Mandy Mangler, die alles dafür tut, diesem Irrglauben ein Ende zu setzen. Sie unterhält sich mit Frauen wie Yasemin Toprak, die von ihrer streng gläubigen Familie verstoßen wurde und trifft mit Anne Fleck eine bekennende Jungfrau. Aber auch die Männer des Berliner Vereins "Heroes" kommen zu Wort, die mit Schulungen Menschen unterstützen, die nicht länger nach überholten patriarchalen Regeln leben wollen. Und sie interviewt die engagierte Lehrerin Sina Krüger, die es geschafft hat, dass überholte Darstellungen in Lehrbüchern für deutsche Schulen korrigiert wurden. Die Recherche zeigt auch, dass gesellschaftliche Aufklärung dringend notwendig ist: Denn noch immer werden auch in Deutschland schmerzhafte "Hymenrekonstruktionen" angeboten, werben Firmen mit Kunstblutkapseln für eine vorgetäuschte "Wiederherstellung von Jungfräulichkeit", werden Frauen mit dem Anspruch der Jungfräulichkeit unter Druck gesetzt und zu schmerzhaften Eingriffen gezwungen.

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