Polizeiruf 110
24.03.2024 • 20:15 - 21:45 Uhr
Serie, Krimireihe
Lesermeinung
Premiere als Duo: Karl Rogov (Frank Leo Schröder) und Alexandra Luschke (Gisa Flake) ermitteln an der Oder erstmals gemeinsam.
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Kriminalhauptkommissarin Alexandra Luschke (Gisa Flake) und ihr Kollege Karl Rogov (Frank Leo Schröder) ermitteln im Fall eines getöteten deutschen Jagdtouristen.
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Toter an der Oder: Gerichtsmediziner Marian Kaminski (Tomek Nowicki, rechts) unterrichtet   Luschke (Gisa Flake) und Rogov (Frank Leo Schröder) über die Todesursache eines Jagdtouristen.
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Albrecht Richtmann (Bernhard Schütz, zweiter von links) fordert seine Anwaltskollegen Konstantin Richtmann (Nicolas Handwerker, links) und dessen Freund Daniel Pillokat (Marius Ahrendt) beim Jagen heraus.
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Anwalt Konstantin Richtmann (Nicolas Handwerker) will sich auch bei der Jagd beweisen.
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Luschke (Gisa Flake) und ihr Kollege Rogov (Frank Leo Schröder, rechts) befragen den polnischen Jagdleiter Marek Kulesza (Piotr Witkowski).
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Kein Empfang? Kriminalhauptkommissarin Alexandra Luschke (Gisa Flake) sucht im polnischen Wald nach Netz.
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Es eskaliert: Alexandra Luschke (Gisa Flake) muss zur Waffe greifen.
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 Rogov (Frank Leo Schröder, rechts) muss bei Junganwalt Konstantin Richtmann (Nicolas Handwerker) einen Alkoholtest durchführen.
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Rogov (Frank Leo Schröder) und Hospitantin Viola Reusch (Johanna Asch) suchen nach einer Wildtierkamera.
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Der Hof der polnischen Schweinebäuerin Grazyna Jankowska (Anita Poddębniak, rechts) und ihrer Tochter Agata Jankowska (Izabela Baran) muss ums Überleben kämpfen.
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Hinter den Kulissen: Kameramann Namche Okon (links) und Regisseur Tomasz E. Rudzik besprechen bei den Dreharbeiten eine Einstellung.
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Altersfreigabe
12+
Serie, Krimireihe

Mord unter Anwaltskollegen? "Polizeiruf"-Duo ist zur Premiere jungen Juristen auf der Spur

Von Maximilian Haase

Premiere im "Polizeiruf 110": Erstmals ermitteln die Kommissare Luschke und Rogov im neuen Fall "Schweine" an der deutsch-polnischen Grenze gemeinsam. Ein zwielichtiger Anwalt, der beim Jagen ums Leben kommt, gibt dem Duo Rätsel auf.

Manche Fernsehkommissare ermitteln seit so langer Zeit, dass ihre Gesichter – siehe München, Münster und Co. – untrennbar mit der jeweiligen Gegend verknüpft scheinen. In anderen Krimiregionen hingegen kommt man angesichts der Ermittlerrotation kaum hinterher. So etwa im deutsch-polnischen "Polizeiruf 110", wo die Karten nach dem Abgang von Lucas Gregorowicz alias Adam Raczek immer wieder neu gemischt werden. Jede mit jedem scheint das Motto in der beliebten Krimireihe zu lauten. Und so probiert man nach der Trio-Premiere im letzten Cottbusser Karnevals-Fall nun abermals eine neue Konstellation an der Oder aus: Erstmals ermitteln Alexandra Luschke (Gisa Flake) und Karl Rogov (Frank Leo Schröder) gemeinsam. Und es funktioniert: Der düstere Fall eines beim Jagdausflug getöteten Anwalts stellt das ungleiche Ermittlerduo vor einige Rätsel.

Auf der deutschen Oderseite wird der Berliner Anwalt Leon Herne erschossen aufgefunden; gemeinsam mit Kollegen war er zum Jagen im Wald unterwegs gewesen. Nun ist er tot und die Suche nach der Ursache voller Unklarheiten: Wo befindet sich der Rest der Jagdgesellschaft? War es ein unglücklicher Unfall oder Mord? Und wie befragt man eigentlich Juristen, die selbstverständlich sehr wohl um die Gesetzeslage und ihre Rechte wissen?

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Auf der polnischen Seite, wo die Jagdgruppe übernachtete, stoßen Luschke und Rogov auf den sturzbesoffenen Konstantin Richtmann (Nicolas Handwerker), der gemeinsam mit seinen beiden Kumpanen in der Kanzlei seines Vaters arbeitete. Sollte hier vielleicht sogar ein unliebsamer Konkurrent ausgeschaltet werden? Während der Verdächtige Richtmann juristisch keine Unterstützung vom patriarchalen Papa (Bernhard Schütz) will ("Ich vertrete mich selbst"), bleibt der Verbleibende im Trio, Daniel Pillokat (Marius Ahrendt), spurlos verschwunden.

Joviale juristische Jungmänner

Die Ermittlungen führen unter anderem zum polnischen Jagdleiter Marek Kulesza (Piotr Witkowski), der die Verantwortung für die Jagdgesellschaft hatte – und für die Zeit der mutmaßlichen Tat keinerlei Alibi besitzt. Mehr noch, fand er die hochnäsigen Anwälte auch noch überaus verachtenswert. Wie in den thrillermäßig inszenierten Befragungen und Rückblicken deutlich wird, hatte Kulesza die Jagd abbrechen müssen, weil sich die drei Juristen völlig daneben benommen und die Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung der Afrikanischen Schweinepest geflissentlich ignoriert hatten. Wie so oft lernt man im "Polizeiruf" einiges: Just gegen die Wildschweine, die diese Pest übertragen, errichtete man entlang der Oder einen Zaun. Gegen Jagdtouristen hilft dieser freilich nicht.

Wie unsympathisch sich die juristischen Jungmänner wirklich verhalten, wird auch dem Publikum deutlich vor Augen geführt – wenn auch bisweilen recht klischeehaft inszeniert. Regisseur und Co-Drehbuchautor Tomasz E. Rudzik ("Agnieszka") setzt in seinem ersten Kriminalfilm auf eine gehörige Abneigung gegen das Opfer und dessen Milieu. Wo joviale Gutsherrenart auf die verarmte Grenzregion trifft, klingen gesellschaftskritische Töne fast automatisch an. Während die reichen Anwaltssöhnchen auf Pöbel und Natur herabblicken, sind die Bewohner der polnischen Seite froh, überhaupt einigermaßen zu überleben. "Wir müssen mehrere Jobs machen, um über die Runden zu kommen", sagt die junge Polin Agata (Izabela Baran) die mit ihrer Mutter einen Schweinemastbetrieb führt. Was haben sie mit dem Fall zu tun?

Derweil müssen der gutmütige Rogov und die genervte Luschke bei ihren Ermittlungen zwischen malerischem Oderland, nebligen Gehöften und düsterem Wald erst mal zusammenfinden. "Ich hatte lange keine Kollegin mehr", sagt er. Sie antwortet: "Das merkt man!"

Das Duo hat jedenfalls Potenzial: Während Rogov mit auf der Motorhaube belegten Salamibroten unbeholfen eine Annäherung versucht, nimmt Luschke die Kommissarszügel einfach in die Hand. Und so zeigt der gleichermaßen bedrückende, kritische und unterhaltsame Krimi, dass sich die rotierende Konstellation zwischen den Ermittlern durchaus auszahlen kann. Mit der neuen Hospitantin Viola Reusch (Johanna Asch), die im deutsch-polnischen Kommissariat Swiecko aushilft und die Ermittlungen entscheidend voranbringt, scheint sich jedenfalls schon die nächste potenzielle Kollegin bereitzumachen.

Polizeiruf 110: Schweine – So. 24.03. – ARD: 20.15 Uhr


Quelle: teleschau – der mediendienst GmbH

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