16.04.2019 Arzt-Kolumne

Unser täglich Brot ...

Professor Dietrich Grönemeyer setzt sich in Vorträgen und Publikationen für die interdisziplinäre Verbindung von Schulmedizin und Naturheilkunde ein.
Professor Dietrich Grönemeyer setzt sich in Vorträgen und Publikationen für die interdisziplinäre Verbindung von Schulmedizin und Naturheilkunde ein. Fotoquelle: privat

Überall auf der Welt essen die Menschen unterschiedlich. Sitten und Gebräuche beeinflussen den Speiseplan ebenso wie die klimatischen Gegebenheiten. Es gibt Länder, in denen man rohen Fisch besonders mag, in anderen wieder hält man ihn für ungenießbar. Mancherorts gilt als Grundnahrungsmittel, was anderswo höchstens als Tierfutter akzeptiert wird.

Ernährungswissenschaftler und Ärzte betrachten diese Unterschiede mit wachsendem Interesse. In Studien wird untersucht, ob bestimmte Nahrungsmittel mehr Gesundheit garantieren als andere, zumal sich die regionalen Küchen im Zuge der Globalisierung einander zunehmend öffnen. Manchmal stellt man dann fest, dass einige Lebensmittel das Essen vielerorts gleichermaßen bereichern. Mit Olivenöl etwa wird das Essen rund ums Mittelmeer angerichtet: im Nahen Osten, im Norden Afrikas sowie im Süden Europas. Vor allem aber ist es das Brot, das nahezu weltweit zu den Grundnahrungsmitteln zählt.

Brot ist auch Kulturgut

Ob es wie im Orient als Fladen ausgebacken oder wie in Europa zum Laib geformt wird – das Brot steht symbolisch für das Glück des Essens. Nicht von ungefähr bitten die Christen Gott im Gebet des Vaterunsers: "Unser täglich Brot gib uns heute." Es ist ein Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes. Schon beim Anblick der knackigen Kruste und dem Duft des frisch gebackenen Teigs läuft uns das Wasser im Munde zusammen. Dieser Genuss sollte uns freilich auch etwas wert sein. Hat doch gerade Deutschland eine besonders vielfältige Brotkultur. Vieles davon droht durch die expandierende Backwarenindustrie verloren zu gehen.

Ein weiteres Problem sind die zunehmenden Unverträglichkeiten und Allergien gegen Bestandteile des Brotes, die ernst genommen werden sollten.

Heimische Backstube

Doch glücklicherweise gibt es immer noch die Brotläden, aus denen es verführerisch duftet und die mit alten und neuen Brotrezepten überzeugen. Manche von ihnen verwenden kontrollierte und spezielle Brotzutaten, die für Allergiker geeignet sind. Und selbst Brot zu backen, auch mit Kindern, und zusammen zu genießen, macht viel Spaß. Guten Appetit!

Das könnte Sie auch interessieren