Mal ist das Wasser da, mal nicht. Der Wechsel alle sechs Stunden zwischen Hochwasser und Niedrigwasser fasziniert. Das Wattenmeer wandelt sich komplett – Aussehen und sogar der Geruch ändern sich so.

Juist ist eine gezeitenabhängige Insel. Nur, wenn der Wasserstand im Wattenmeer zwischen Festland und Insel ausreichend hoch ist, können Schiffe die Strecke überwinden. Bei Hochwasser wird der Hafen auf der Nordseeinsel Juist zum „Place to be“ – Segelboote, Fähren, Schnellschiffe und der Frachter mit den Lebensmitteln kommen an. Kutschen warten auf Gäste. Gastgeber holen ihre Gäste ab. Man empfängt seine Liebsten direkt am Hafen.

Fällt das Watt dann trocken, halten die Vögel Einzug: Abertausende Austernfischer, Möwen und Gänse bevölkern dann das Watt und flöten ihre Lieder fröhlich. Die Welt sieht ganz anders aus.

Juist ergibt sich dem Takt der Gezeiten. Die Natur beherrscht die Insel. Und das ist ein wunderbar entspannendes Gefühl: Kein Wasser da – „Ich bin gefangen auf der Insel und das ist gut so“.
Fotos: Lars Wehrmann