alpha-retro - Brenta - La Montanara (1962)

Fr., 07.02. • 31 Min.
Unvergesslich das Bild des Bergsteigers, der ungesichert eine circa 15 Meter hohe und absolut senkrechte steinerne Hauswand nach oben klettert, weil dort eine Flasche Chianti auf ihn wartet. Mit den Zehenspitzen auf einem klitzekleinen Steinvorsprung stehend, sich mit den Fingerspitzen der linken Hand festhaltend, ergreift er die Flasche, zieht mit dem Mund den Korken heraus und trinkt einen ersten Schluck. Einfach so, zur Gaudi. Oder vielleicht doch nur f\xfcr die Kamera? 1962 konnte Guggenbichler jedenfalls noch sagen: \x201eDas Trentin ist eine der unbekanntesten \x2013 doch sch\xf6nsten Berglandschaften der Alpen.\x201c Aber ber\xfchmt war die Gegend doch, weltber\xfchmt sogar: wegen des Trentiner Bergsteigerchores. Keine gro\xdfe Fernsehshow irgendwo in Europa ohne diesen Chor und sein ber\xfchmtes sehnsuchtsvolles Lied \x201eLa Montanara\x201c. Dieses Lied und ein paar andere von diesem Chor begleiten auch diesen Film musikalisch. Otto Guggenbichler und Kameramann Ernst Hess besichtigen D\xf6rfer, in denen niemand mehr lebt, besuchen Schloss Cles und fahren u.a. mit der Paganella-Bahn hinauf auf den \x201eBalkon der Dolomiten\x201c: Aus dem Tal der Etsch mit 220 Metern Seeh\xf6he ging es in einem Rutsch auf 2080 Meter. Diese ber\xfchmte Seilbahn, die man bei jeder Italienfahrt von der Autobahn aus sehen konnte, gibt es seit 1979 nicht mehr. Aber den Via delle Bocchette, diesen ber\xfchmten Klettersteig mitten durch die Brenta, den gibt es bis heute. Und ein paar der Dorfruinen, die Guggenbichler aufgesucht hat, finden sich auch heute noch im Trentino \x2013 aber nicht mehr viele, denn der Tourismus ist inzwischen auch dort mit Macht angekommen.