Der Osten - Entdecke wo du lebst - Das Wunder vom Göltzschtal
Info • Sa., 04.01. • 44 Min.
1851 eingeweiht, ist sie nach wie vor die gr\xf6\xdfte Ziegelsteinbr\xfccke der Welt. 26 Millionen Ziegelsteine wurden damals hier vor Ort gebrannt und verbaut. Viele fragen sich bis heute: Wie konnte dieses Wunder gelingen?\x0aAndreas Ketzel gibt gern Auskunft, denn so nah wie er lebt niemand an der G\xf6ltzschtalbr\xfccke. \x201eDas Wunder vom der G\xf6ltzschtal\x201c hat sein eigenes Leben \x2013 und das seiner Familie seit Generationen gepr\xe4gt. Direkt am Fu\xdfe der gigantischen Br\xfccke, in \x201eKetzels M\xfchle\x201c k\xf6nnen sich Besucher heute ein wenig st\xe4rken. Schon der Ururgro\xdfvater von Andreas Ketzel serviert hier Getr\xe4nke und kleine Snacks - damals im Jahr 1846, als f\xfcr die Eisenbahnlinie zwischen Leipzig und F\xfcrth die gr\xf6\xdfte L\xfccke geschlossen werden soll. Das G\xf6ltzschtal soll von einer 578 Meter langen und 78 Meter hohen Br\xfccke \xfcberspannt werden \x2013 eine riesige Baustelle entsteht. Damals eine Sensation! Was hier geschieht, nennen viele das achte Weltwunder. Nicht nur mehr als 1.000 Bauleute arbeiten hier t\xe4glich - auch Schaulustige lassen sich dieses Spektakel damals nicht entgehen. \x0a\x0a150.000 Ziegelsteine werden pro Tag verbaut. Auf Eisenbahnwaggons und Pferdewagen wird unaufh\xf6rlich Nachschub angekarrt. Unterhalb der Br\xfccke stehen riesige Mischstationen, in denen Arbeiter - nur mit Schaufeln ausger\xfcstet - gigantische Massen von M\xf6rtel anr\xfchren. Die Rezeptur dieses M\xf6rtels stammt von einem Apotheker aus Leipzig. Und kaum 13 km weiter in Jocketa entsteht damals noch ein Gigant, die bis heute zweitgr\xf6\xdfte Ziegelsteinbr\xfccke der Welt. Die kleine Schwester der G\xf6ltzschtalbr\xfccke \xfcberspannt das Elstertal. Im Moment wird hier gebaut. Die Schienen bekommen ein neues Bett und das Gem\xe4uer wird ausgebessert. F\xfcr viele Bauleute vor Ort ist es ein ganz besonderes Abenteuer. Einige waren schon bei der Sanierung der G\xf6ltzschtalbr\xfccke dabei. Sie sind tief beeindruckt und es ist f\xfcr sie wirklich ein Wunder wie damals ohne gro\xdfe Maschinen ein derart monumentales Bauwerk aus 12 Millionen Ziegelsteinen entstehen konnte. So wie die gro\xdfe Schwester an der G\xf6ltzsch h\xe4lt auch die Elstertalbr\xfccke heutigen Anforderungen stand. \x0a\x0aNach nun 170 Jahren sind beide Br\xfccken nach wie vor wichtige Wahrzeichen des Vogtlands. An der TU Dresden ist das in Vorlesungen und Seminaren immer wieder Thema f\xfcr k\xfcnftige Bauingenieure. Im Jahre 2009 wurde die G\xf6ltzschtalbr\xfccke von der Bundesingenieurkammer in die Liste der Ingenieurbaukunst aufgenommen. Es ist und bleibt ein ganz besonderer Ort, f\xfcr Besucher genauso, wie f\xfcr die Menschen die hier leben und arbeiten.\x0a\x0aEin Film von Stephan Heise