maischberger - Wolfgang Ischinger und Andrew Langer diskutieren: Wie geht es weiter bei den Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg?
Talkshow • Di., 20.05. • 24 Min.
Mit Sandra Maischberger diskutieren der langjährige Diplomat Wolfgang Ischinger und der konservative Präsident des Institute for Liberty, Andrew Langer, über Donald Trumps Ukraine-Strategie, den Zustand der transatlantischen Beziehungen und die erneute Eskalation im Gazakrieg. Wolfgang Ischinger lobt, dass Trump erstmals diplomatische Bewegung in den Ukrainekrieg gebracht habe – kritisiert aber seine unrealistische Strategie, Putin durch Charme und Druck auf Selenskyj zu einem schnellen Frieden zu zwingen. Andrew Langer verteidigt Trump als pragmatischen Dealmaker, der bereit sei, sich auf Putin einzulassen, um den Krieg zu beenden. Er argumentiert, dass ein Teil des Drucks auch auf die Ukraine ziele – etwa durch Kürzung der Unterstützung. Sanktionen seien wenig wirksam gewesen – effektiver sei ein robuster US-Energiesektor, um Russlands Öleinnahmen zu bremsen.
Beide diskutieren über Trumps mögliche Rückzugsdrohung aus den Friedensverhandlungen und die Zukunft der US-Europabeziehung. Ischinger warnt vor einem Vakuum, wenn die USA sich zurückziehen sollten. Dennoch sieht er eine Chance: Eine neue Phase der stillen Diplomatie könnte beginnen – weg von öffentlichen Ultimaten, hin zu diskretem Verhandeln. In der Gaza-Frage kritisiert Ischinger die europäische Zersplitterung: Statt einer gemeinsamen EU-Stimme äußerten sich einzelne Länder. Langer verteidigt Israels Reaktion und sieht die Schuld für Kritik in Europa auch in migrationspolitischen Entwicklungen. Beide stimmen aber überein: Die Lage ist gefährlich – und es braucht dringend kluge Diplomatie.