Tracks - Eartheater: mit Egoshoots Voyeurismus entblößen
Mo., 07.10. • 16 Min.
Im Zeitalter von Social Media, Selfies und Filter erschaffen wir eine geglättete Version von uns selbst, die darauf geeicht ist, zu verführen und Aufmerksamkeit zu erregen. Durch das Leben für die Kameras und die ständige Sorge um das eigene Bild, sind wir mit der Darstellung unseres Selbst beschäftigt. Diese Person, die wir dem Blick der anderen anbieten, entspricht sowohl einem Ideal als auch den Normen der Gesellschaft, in der wir leben, auferlegt werden.
Angesichts eines wachsenden Bilderkults konfrontieren uns einige Künstler mit unserem Voyeurismus und Exhibitionismus, durch Performances, die mit unseren Wahrnehmungen spielen. Ist die Erotisierung des Körpers ein Mittel zur Emanzipation oder zur Entfremdung? Verrät man sich zwangsläufig, wenn man jemanden verkörpert, der man nicht ist, um Bestätigung zu erhalten? Entsteht das Begehren nicht nur im Blick des anderen?
Tracks macht sich auf den Weg, um Künstlerinnen und Künstler zu treffen, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Auf der Art Basel erweckt die US-amerikanische Performerin Eartheater die gesellschaftskritischen Skulpturen von Anna Uddenberg zum Leben. Der Performer Personne Public inszeniert sich in Shows, die Lust und Abscheu miteinander verbinden. Die Künstlerin Paloma Vauthier bringt Poledance in die Kunstgalerien und konfrontiert uns mit unseren Vorurteilen. Wer kontrolliert wen: der, der zuschaut, oder der, dem zugeschaut wird?