Der Osten - Entdecke wo du lebst - Mit Volldampf auf den "Berg der Deutschen" - Die Brockenbahn

Mo., 21.04. • 44 Min.
Mindestens sechsmal am Tag schnauft sie derzeit auf den h\xf6chsten Berg Norddeutschlands: die Brockenbahn. Die mit historischen Dampfz\xfcgen betriebene Schmalspurstrecke ist eine der gr\xf6\xdften Touristen-Attraktionen des Harzes. Hunderttausende Menschen erreichen mit ihr jedes Jahr den Brockengipfel. \x0a\x0a1899 eingeweiht \xfcberwindet die Strecke von Drei Annen Hohne bis hinauf auf den Gipfel fast 600 H\xf6henmeter. Ein technisches Meisterwerk, das zu seiner Entstehungszeit den Tourismus im Harz entscheidend voranbrachte. \x0a\x0aDer Brockengipfel war von jeher ein Sehnsuchtsort. Schon Heinrich Heine nannte ihn den "deutschesten aller Berge". Der war nun auch mit einem modernen Massenverkehrsmittel erreichbar. Und das tat zuverl\xe4ssig seinen Dienst, ungeachtet aller Wetterunbilden und auch ungeachtet aller Wendungen der Weltgeschichte, mehr als 60 Jahre lang. \x0a\x0aBis am 13. August 1961 das Aus kam. Denn der Brocken lag direkt an der Grenze zur Bundesrepublik. Und als Folge des Mauerbaus in Berlin sperrte die DDR auch das beliebte Touristenziel im Harz rigoros ab. Von einem Tag auf den anderen durfte die Brockenbahn nicht mehr fahren, erinnert sich Lokf\xfchrer Siegfried Schenkel. Er war damals als Heizer im Einsatz. "Und dann kam der Fahrdienstleiter und sagte, ihr d\xfcrft nicht mehr weiterfahren. Ja, warum? Wegen Berlin. Das konnten wir einfach nicht begreifen."\x0a\x0aDer Sehnsuchtsort Brocken war fortan Sperrgebiet; Armee und Geheimdienste errichteten Horchposten auf dem Gipfel. Die Brockenbahn lag \x2013 bis auf wenige Materialtransporte f\xfcrs Milit\xe4r \x2013 still und begann zu verfallen. 28 Jahre lang war der Gipfel f\xfcr alle \x201eUnbefugten\x201c tabu. Nur aus der Ferne konnte man ihn bestaunen \x2013 aus Ost wie West. \x0a\x0a"Es war immer mein Traum, mal dort oben zu stehen", sagt der Fotograf Hansj\xf6rg H\xf6rseljau aus Niedersachsen. In seiner Jugend schon hatte er vom Westen aus den Brocken fotografiert und war dabei, als sich die Menschen aus der Region im Dezember 1989 wieder Zugang zum Brockengipfel erk\xe4mpften. \x0a\x0aFortan wird der Gipfel zu einem Symbol der Freiheit und der Einheit Deutschlands. Und rasch mehren sich die Stimmen f\xfcr eine Wiederer\xf6ffnung der marode gewordenen Brockenbahn. Was f\xfcr die einen auf der Hand liegt, stellen andere in Frage: Natursch\xfctzer machen mobil gegen einen Wiederaufbau; sie f\xfcrchten einen ungebremsten Massentourismus. \x0a\x0aAm Ende kommt die Brockenbahn zur\xfcck. Seit nunmehr 30 Jahren bef\xf6rdert sie wieder Besucher auf den Gipfel. Sie kommen, um die Fernsicht zu genie\xdfen oder die historische Technik zu bestaunen. Attraktiv ist das f\xfcr Harz-Besucher jeden Alters \x2013 etwa den 22-j\xe4hrigen Max Meinel aus Neubrandenburg. "Ich hoffe, dass ich sch\xf6ne Bilder und Videos machen kan"\x201c. \x0a\x0aDie Brockenbahn ist ein beeindruckendes technisches Denkmal. Und sie ist l\xe4ngst zum Aush\xe4ngeschild geworden, von dem eine ganze Region profitiert. "Die Bahn ist gar nicht wegzudenken von uns", sagt Christiane Hopstock, B\xfcrgermeisterin von Schierke am Fu\xdfe des Brockens. "Sie geh\xf6rt dazu. Wie das Brandenburger T