Der schönste Junge der Welt - Björn Andrésen: Viscontis blonder Engel

Info • Mo., 01.11. • 52 Min.
1969 reist der italienische Regisseur Luchino Visconti durch Europa und sucht nach dem perfekten Jungen, der den schönen Tadzio in seiner Thomas-Mann-Verfilmung "Tod in Venedig" verkörpern könnte. Als der schüchterne 15-jährige Björn Andrésen dann in Stockholm durch die Tür kommt, weiß Visconti sofort, dass er seinen "Todesengel" gefunden hat. Zum Casting angemeldet wurde Björn von seiner Großmutter, die für ihn und seine Schwester seit dem frühen Tod der Mutter sorgt. Sie begleitet ihn auch bei den Dreharbeiten, widmet sich aber mehr ihrer eigenen kleinen Rolle als den Nöten ihres Enkels. Tadzios – Björn Andrésens – Schönheit weckt Begehrlichkeiten, gegen die ihn Visconti während des Drehs noch abzuschirmen weiß. Doch 1971 bei der Weltpremiere des Films in London, zu der auch Queen Elizabeth und Prinzessin Anne geladen sind, präsentiert er Björn als "schönsten Jungen der Welt". Er überlässt ihn der Welle öffentlicher Begeisterung, die ihm dann auch beim Filmfestival in Cannes entgegenschlägt und die den Pubertierenden in Situationen bringt, denen er nicht gewachsen ist und die er auch später nicht mehr kontrollieren kann. Ein japanischer Musikagent lädt ihn direkt vom roten Teppich nach Tokio ein, wo Björn als Japans erster westlicher Popstar in TV-Shows und Werbeclips vermarktet und als Idol des schönen androgynen Jünglings in Animes und Mangas verarbeitet wird. 50 Jahre später öffnen Kristina Lindström und Kristian Petri den Blick hinter die Kulissen des Filmklassikers "Tod in Venedig" und nähern sich einem Mann, der versucht, die Kontrolle über sein Leben zu erlangen.