Nah dran - Deutsch genug? Fremd und daheim im Osten
Info • Do., 23.01. • 29 Min.
In Ostdeutschland leben deutlich weniger Menschen mit Migrationshintergrund als im Westen. Wer hier nicht deutsch aussieht oder eine andere Sprache spricht, f\xe4llt schneller auf. Der Film zeigt, wie Menschen zwischen Fremdsein und Dazugeh\xf6ren ihren Weg finden: Ein im Erzgebirge geborener junger Mann mit vietnamesischen Wurzeln, eine syrische Fl\xfcchtlingsfamilie, die in Erfurt einen Buchladen er\xf6ffnet, und die Bewohner einer Gemeinschaftsunterkunft im th\xfcringischen Saalfeld.\x0a\x0aAb wann geh\xf6rt man dazu?\x0a\x0aDuc Pham wurde in Sachsen geboren, genauer gesagt in Schlema. Seine Eltern kamen als Vertragsarbeiter in die DDR. Obwohl er in einer typisch ostdeutschen Umgebung aufwuchs \x2013 gepr\xe4gt von DDR-Kinderliedern und erzgebirgischen Schwibb\xf6gen \x2013 hatte er stets das Gef\xfchl, sich am besten unsichtbar machen zu m\xfcssen, um dazuzugeh\xf6ren. Heute erkennt er, dass er sich damit instinktiv vor Rassismus gesch\xfctzt hat. Mittlerweile lebt der 33-J\xe4hrige in Berlin. Doch seine Wurzeln lassen ihn nicht los. Die Doku begleitet ihn auf eine Reise in seine Vergangenheit: von den Stra\xdfen Zwickaus, wo er versuchte, nicht aufzufallen, bis zu seinem heutigen Leben als bildender K\xfcnstler und Performer.\x0a\x0aAnders ergeht es Nader und Siba Raslan. Das syrische Ehepaar floh 2017 nach Erfurt \x2013 mit dem Wunsch, hierzubleiben. Sie haben die deutsche Staatsb\xfcrgerschaft beantragt und verwirklichen sich einen Traum: Sie er\xf6ffnen den ersten arabischen Buchladen in Th\xfcringen. F\xfcr die Raslans ist dieser Laden weit mehr als nur ein Gesch\xe4ft. Er ist ein Zeichen daf\xfcr, dass sie sich nicht verstecken wollen, und zugleich ein Ort der Begegnung \x2013 f\xfcr die arabische Community in Th\xfcringen, aber auch f\xfcr interessierte Deutsche. Doch ihr Lebenstraum wird nicht nur mit Wohlwollen aufgenommen.\x0a\x0aEin Leben im Spagat zwischen Anfeindung und Unterst\xfctzung.