Frankreich im 19. Jahrhundert: Der junge und hoffnungsvolle Lucien de Rubempré (Benjamin Voisin) widmet seine ganze Leidenschaft der Dichtkunst. Doch in der heimatlichen Provinz, umringt von seiner Arbeiterfamilie, ist sein Talent nutzlos. Die Chance, der ländlichen Enge zu entkommen, bietet sich, als seine heimliche Geliebte und Mäzenin Louise de Bargeton (Cécile de France) nach Paris geht. Er verlässt Hals über Kopf die familiäre Druckerei und versucht fortan an ihrer Seite in der märchenumwobenen Stadt Fuß zu fassen. Luciens Traum von einer erfolgreichen Schriftstellerkarriere erfüllt sich zunächst jedoch nicht und Louise lässt ihn fallen.
Zufällig lernt er den windigen Chefredakteur einer auflagenstarken Zeitung kennen. Étienne Lousteau (Vincent Lacoste) bringt ihn in die richtigen Kreise. Bei den Pariser Intellektuellen fällt sein Talent auf fruchtbaren Boden. Schnell avanciert Lucien zur Edelfeder des Blattes, seine Theaterrezensionen sind gefürchtet. Sogar der wichtigste Verleger der Stadt, Dauriat (Gérard Depardieu), umgarnt den Schriftsteller, um sein erstes Buch herauszubringen.
Doch der Erfolg provoziert Neid und Missgunst. Als sich Lucien in die bildschöne Schauspielerin Coralie (Salomé Dewaels) verliebt, wendet sich das Blatt. Ein Rückschlag folgt dem nächsten und hinter den Kulissen offenbaren sich ihm die wahren Mechanismen der gesellschaftlichen Macht: Profit, Schein und Fake News. Die anfängliche Naivität ist bald verflogen und Lucien lernt schnell, dass das Leben in Paris einer menschlichen Komödie gleicht, in der einfach alles und jeder käuflich ist, solange man weiß, welche Stricke man im Hintergrund ziehen muss und über entsprechende Zahlungsmittel verfügt. Lucien durchläuft eine bittere Schule des Lebens und muss sich entscheiden, welchen Weg er gehen will.
Xavier Giannoli verfilmte mit "Verlorene Illusionen" den gleichnamigen Roman von Honoré de Balzac. Das opulent ausgestattete Historiendrama bietet hochaktuelle Bezüge über gekaufte Pressekampagnen im aufblühenden Pariser Zeitungswesen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur heutigen Meinungsmanipulation in den Sozialen Medien. Frankreichs Kinohit des Jahres 2021 hielt sich mit mehr als 850.000 Zuschauern über acht Wochen in den Top 10 der französischen Kinocharts. Bei den 47. César-Verleihungen erhielt "Verlorene Illusionen" 15 Nominierungen in 13 Kategorien – mehr als jeder Film zuvor – gewann den Award in der Kategorie "Bester Film" und konnte sechs weitere Césars mit nach Hause nehmen (u.a. Beste Kamera, Bestes Adaptiertes Drehbuch und Beste Kostüme).
Mitwirkende
Kamera: Christophe Beaucarne
Buch: Xavier Giannoli, Jacques Fieschi
Vorlage: nach dem gleichnamigen Roman von Honoré de Balzac
Regie: Xavier Giannoli
Darsteller
Lucien de Rubempré: Benjamin Voisin
Louise de Bargeton: Cécile de France
Étienne Lousteau: Vincent Lacoste
Nathan: Xavier Dolan
Coralie: Salomé Dewaels
Marquise d’Espard: Jeanne Balibar
Dauriat: Gérard Depardieu
Baron du Châtelet: André Marcon
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