Querbeet - Schattengarten anlegen

Mo., 04.07. • 28 Min.
BR: Querbeet - Schattengarten anlegen
BR: Querbeet - Schattengarten anlegen
Fast jeder Garten hat ein dunkles Eck. Je älter ein Garten ist, desto schattiger ist er in der Regel. Ein Grund, um auf Blüten zu verzichten? Auf keinen Fall! Und auch für viele Tiere ist ein gut gestalteter Schattengarten ein wertvoller Lebensraum. Beeteinfassungen aus Totholz Die Beete werden mit einem sandigen Oberboden aufgefüllt. Der ist frei von Beikräutern. Das erleichtert den Stauden das Anwachsen. Da der Boden 20-30 cm hoch aufgefüllt werden muss, brauchen die Beete eine Einfassung. Die besteht aus alten Baumstämmen. Die Bäume stammen vom BR Gelände und mussten aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Bevor die Stammabschnitte an ihren Platz dürfen, wird als erstes die Beetform festgelegt. Leicht geschwungen, das passt am besten zu einem natürlich wirkenden Waldgarten. Ist die Form der Beete festgelegt, werden die Ränder ausgeschachtet, damit die Stämme stabiler liegen. Im noch sonnigen Eingangsbereich des Gartenteils ist aus den gefundenen Natursteinen eine Sitzmauer entstanden, die mit etwas Glück bald Eidechsen beherbergen könnte. Wege anlegen Sind die Beeteinfassungen verbaut, geht es an die Wege. Die bestehen aus Laubholzhäcksel. Das verrottet zwar und muss regelmäßig nachgefüllt werden, hat aber einen entscheidenden Vorteil: es dient als Lebensraum für Käfer und Co.. Dafür wird die Schicht 20-30 cm hoch aufgeschüttet. Vor allem in den nicht regelmäßig begangenen Bereichen sollen sich die Larven verschiedener Käfer entwickeln. So soll auch im neuen Schattengarten ein weiterer Lebensraum für Tiere entstehen. Die Pflanzen Die Pflanzen für den Schattengarten haben wir nach den Erfahrungen der LWG Veitshöchheim ausgewählt und mit einigen weiteren Arten ergänzt. Die Stauden sollten möglichst schnecken- und wühlmaussicher sein, denn das sind die größten Probleme im Querbeet-Garten. Blatt- und Blütenschmuck sind ebenso wichtig, ein Großteil der Stauden soll zudem Nahrung für Insekten bieten. Die Pflanzung Bevor es ans eigentliche Pflanzen geht, werden die Stauden auf der Fläche ausgestellt. Erst die großen Arten wie Funkie oder Wald-Geißbart, die bald einen ganzen Quadratmeter beanspruchen, anschließend wird die Fläche mit den kleinerbleibenden Arten aufgefüllt. Als Pflanzabstand orientieren wir uns an der Endhöhe der Pflanzen: die Hälfte der endgültigen Höhe ergibt den Pflanzabstand. Sind die Pflanzen ausgestellt, geht´s ans Pflanzen. Reißt man den Wurzelballen der Stauden etwas auf, haben es die Wurzeln leichter sich auszubreiten. Bis die Pflanzen die Beete flächig bedecken, dauert es einige Jahre. Für den schnellen Effekt säen wir daher in die Lücken Nachtviole, Wald-Vergissmeinnicht und Fingerhut. Die kurzlebigen Pflanzen sorgen im kommenden Jahr für eine üppige Blüte und sollen sich dann versamen und so im Garten umherwandern. Zum Schluss wird alles gut angegossen und der neue Waldgarten kann wachsen.