The Captain

SERIE • 1 Staffel • Sport, Dokumentationen • Vereinigte Staaten von Amerika • 2022
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„The Captain“ erzählt die fesselnde Geschichte des legendären Baseballspielers Derek Jeter. Als Derek Jeter zu den damals strauchelnden New York Yankees kam, brachte er die Mannschaft wieder an die Spitze. Derek machte eine Karriere, die der Hall of Fame würdig war, und sie formte ihn auch als Mann. Dereks Einsatz für den Sieg erforderte ein persönliches Opfer, das Fans und Hater gleichermaßen daran hinderte, etwas über den Mann in der berühmten gestreiften Baseballuniform zu erfahren. Genau diese enigmatischen Hintergründe schildert „The Captain“. Die Zuschauer erfahren von den beeindruckenden beruflichen und persönlichen Triumphen und Herausforderungen, die nicht nur eine Dynastie, sondern eine Legende geschaffen haben. „The Captain“ illustriert anhand von Dereks Weg eine weiter gefasste kulturelle Geschichte, die Themen wie Rasse, Familie und Gemeinschaft beleuchtet. Das Besondere an dieser Serie, das ihr Intensität, Authentizität und Eindringlichkeit verleiht, ist der nie dagewesene direkte, offene Zugang zu dem Mann, der enorm dazu beigetragen hat, einem Team, einer Stadt und einer Kultur wieder neuen Glanz zu verleihen.

Originaltitel
The Captain
Produktionsland
Vereinigte Staaten von Amerika
Originalsprache
Englisch
Regie
Randy Wilkins
FSK
12
Untertitel
Englisch
Besetzung
Derek Jeter
Sprache
Englisch

Episoden-Guide

1. Staffel 1 (7 Episoden)
Diese siebenteilige Dokuserie beleuchtet Derek Jeters Leben und seine Karriere in der Hall of Fame bei den New York Yankees.
01
Als Derek Jeter im Frühjahr 1992 im Alter von gerade einmal 17 Jahren von seinem Lieblingsteam, den Yankees, gedraftet wurde, fühlte es sich wie der Anfang einer Märchengeschichte an. Es war aber auch Teil einer viel umfassenderen und längeren Geschichte – der Geschichte eines Jungen, dessen Mutter Weiß und dessen Vater Schwarz war und der in den nächsten Jahren auf seinem Weg in die großen Ligen im Jahr 1995 viel erwachsener werden und noch sehr viel mehr lernen musste.
02
Zu Beginn der Baseball-Saison 1996 gab es nur sehr wenige Spielbeobachter, die vorhersagten, dass in der Bronx die Geburt einer Dynastie bevorstand. Aber mit einem neuen Rookie-Shortstop und einem neuen Manager sollte dieses Jahr tatsächlich eine neue Ära des Yankee-Baseballs und der Baseballgeschichte einläuten. Derek Jeter war unter den Rookies eine Seltenheit – ein junger Spieler, der schon an seinem ersten Tag in der Aufstellung dieser Saison so aussah, als ob er in die großen Ligen gehörte. Umgeben von eingefleischten Veteranen, einigen anderen jungen Stars und natürlich dem Mann, den er „Mr. T“ nannte, Manager Joe Torre, wurde Jeter schon bald zum Herzen eines Teams, das seinen ersten Ligatitel in 15 Jahren gewann. Dann kam die Nachsaison mit einer Reihe unvergesslicher Momente, darunter Jeters umstrittener Homerun im achten Inning, der Spiel 1 der ALCS unentschieden beendete (wie einige behaupteten, mit der Hilfe von Fans), und der letztendliche Sieg der Yankees sowie ein atemberaubendes Comeback in der World Series, bei dem New York vier Siege in Folge feierte, nachdem das Team im Fall Classic mit 0:2 hinter die Braves zurückgefallen war. Die Yankees wurden wieder World-Series-Champions und der Star Derek Jeter war geboren. Jeter wurde schnell zu einem der größten Promis New Yorks, mischte sich unter die Stars aus anderen Bereichen und verdiente sich die Sporen als vollendeter Profi auf dem Spielfeld. Er wurde im ganzen Land mit einem anderen jungen Star-Shortstop verglichen: Alex Rodriguez von den Mariners, mit dem Jeter eine Freundschaft aufbaute. Im Jahr 1997 fehlte den Yankees in den Playoffs die Extraportion Mumm und sie verloren in der ALCS gegen die Indians, kehrten jedoch im Jahr 1998 mit einer der großartigsten Saisons aller Teams in der Geschichte zurück, gewannen 114 reguläre Saisonspiele und schlugen San Diego in der World Series. Derek Jeter und sein Team waren an der Spitze der Baseballwelt angelangt. Es fühlte sich an, als ob sie dort hingehörten – und es sah so aus, als ob sie dort eine lange, lange Zeit bleiben würden.
03
Das Leben an der Spitze ist normalerweise schon ziemlich großartig, aber auch ein ziemlich großartiges Leben bleibt nie von Komplikationen verschont. Auf dem Höhepunkt der Yankee-Dynastie um die Wende des 21. Jahrhunderts musste Derek Jeter inmitten außergewöhnlicher Erfolge die eine oder andere Turbulenz bewältigen, auch wenn Jeter selbst behaupten würde, dass keine davon auf sein eigenes Zutun zurückzuführen war. Zunächst jedoch erreichte Jeter auf dem Baseballfeld seine Blütezeit, als sich die Yankee-Dynastie 1999 und 2000 fortsetzte. Er war einer der härtesten Outs der gesamten Baseballwelt und einer der führenden Spieler in der Liga im Hinblick auf Durchschnittswerte, Hits und Runs. Der Yankee-Koloss kämpfte sich im Jahr 1999 tonangebend durch die Nachsaison, gewann gegen die lästigen Red Sox und besiegte die Atlanta Braves, um sich schließlich den dritten World-Series-Titel in vier Jahren zu sichern. Im Jahr 2000 gewannen die Yankees dann trotz ihres Schwächelns am Ende der regulären Saison einen weiteren Divisionstitel, verdrängten die Oakland A's in der Division Series, überholten die Seattle Mariners in der Championship Series und schlugen in einer denkwürdigen Subway Series die Mets in fünf Spielen, um eine weitere World Series zu gewinnen – wobei Jeter zum MVP der Serie ernannt wurde. Der Yankee-Shortstop hatte in fünf Spielzeiten in den großen Ligen vier Ringe gewonnen. Auch wenn es sich unvermeidlich anfühlte, war es unglaublich. Dabei war nichts davon Zufall. Derek Jeter zeichnete sich vor allem durch seine Intensität, seinen Fokus und seinen Konkurrenzgeist aus und pflegte stets ein Gefühl der Loyalität, das für ihn in jeder Beziehung, die er entwickelte – im Spiel und darüber hinaus – Priorität hatte. Und keine dieser Beziehungen wurde so genau unter die Lupe genommen wie seine Beziehung zu Alex Rodriguez, dem anderen Superstar des Baseballs. Während Jeter Ende der 1990er-Jahre World-Series-Ringe sammelte, entwickelte sich A-Rod zum besten Allround-Spieler im Baseball. Dass die beiden auch gute Freunde waren, war natürlich eine großartige Story – das heißt, bis A-Rod in einem Artikel des Esquire-Magazins zitiert wurde, in dem er darüber sprach, wie Jeter „mit großem Talent in seinem Umfeld gesegnet“ sei und hinzufügte: „Man sagt sich nie: ‚Lass dich nicht von Derek besiegen.‘ Er ist nie derjenige, um den man sich Sorgen machen muss.“ Diese Kommentare führten zu einem Bruch in einer der am meisten beobachteten Beziehungen im Baseball. Alles, worauf Derek Jeter sich konzentrieren wollte, war, zu gewinnen.
04
Am frühen Morgen des 11. September 2001 konnte man sagen, dass in New York alles genau so war, wie es sein sollte. Es war ein sehr schöner Tag und Derek Jeter und die Yankees befanden sich mitten in einer weiteren Saison, in der sie den Ton angaben, und sie führten die American League East mit 13 Spielen an. Der Oktober mit einer weiteren Nachsaison und eine erneute Chance auf einen World-Series-Titel winkten. Und plötzlich änderte sich alles. Was dieser Einbruch nach den Terroranschlägen vom 11. September für die Stadt New York und für die Yankees zur Folge hatte, wird für immer unvergessen bleiben. Jeter und die Yankees spielten für Millionen von Fans eine wesentliche Rolle im Heilungsprozess der Stadt und sorgten zunächst für Ablenkung und später für Inspiration. Zunächst kam die Division Series gegen die A's, bei der die Yankees mit 0:2 zurückfielen und sie nur ein Spiel vom Ausscheiden trennte. Aber Jeters typisches „Flip Play“, das er in Spiel 3 einsetzte, um einen verpatzten Relay zu retten und einen Run zu verhindern, wird vermutlich für immer als das wohl größte Defensivspiel seiner Karriere gelten, vor allem da er dadurch die 1:0-Führung aufrechterhalten konnte und einen Grundstein für das Yankee-Comeback in der Series legte. Nachdem die Yankees die Mariners besiegten, die zuvor 116 reguläre Saisonspiele gewonnen hatten, kam es zu einer absolut legendären World Series gegen die Arizona Diamondbacks. Die Yankees waren in der Wüste zunächst mit 0:2 in Rückstand geraten, doch in den Spielen 4 und 5 gelangen ihnen Comebacks im 9. Inning, von denen das erste mit einem Walk-Off-Homerun von Jeter endete, der ihm den Spitznamen „Mr. November“ einbrachte, und New York stand an der Schwelle zu einem weiteren Titel. Wieder zurück in Arizona platzte der Traum jedoch am Ende von Spiel 7 auf atemberaubende Weise und die Leistung der Yankees war zum ersten Mal seit fünf Jahren in einer Nachsaison-Serie nicht ausreichend. Das Image der unbesiegbaren Bronx Bomber hatte einen Knick bekommen, obwohl sie in vielerlei Hinsicht immer noch so fesselnd waren wie eh und je. Nachdem George Steinbrenner Jeter dafür kritisiert hatte, dass er regelmäßig abends ausging, wurde der Konflikt auf unterhaltsame und passende Weise ausgebügelt: mit einem Fernsehwerbespot. 2003 starteten die Yankees in eine weitere unvergessliche Nachsaison, bei der einer der Höhepunkte ein Showdown mit den Red Sox war, die hungriger denn je darauf waren, ihren Erzrivalen zu besiegen. Aber der Super-GAU von Boston in Spiel 7 im Yankee Stadium, der in einem elektrisierenden Extra-Inning-Sieg gipfelte und die Yankees in die World Series beförderte, festigte nur das Gefühl der Dominanz, das New York gegenüber Boston hatte. Obwohl die Yankees im Jahr 2003 erneut in der World Series zurückfielen, fühlte es sich – angeführt von ihrem Shortstop – bis Mitte des Jahres 2004 immer noch so an, als hätten die Yankees die Oberhand über die Sox, und Derek Jeter fühlte sich so hungrig wie eh und je.
05
Trotz der vielen ruhmreichen Momente gibt es auch solche, die Derek Jeter lieber vergessen würde. Umso faszinierender ist es, Jeter offen und ausführlich über einen der Tiefpunkte seiner Zeit bei den Yankees laut nachdenken zu hören: die ALCS 2004, als die Red Sox nach einem 0:3-Rückstand gegen New York ein beispielloses Comeback feierten und ein World-Series-Titel für sie endlich in greifbare Nähe rückte. Für das Versagen gab es nicht nur einen einzigen Grund, aber rückblickend bildete es zweifellos einige der Veränderungen ab, die sich bei den Yankees ereignet hatten, und es spiegelte den Kulturwandel wider, zu dem es gekommen war, als Mitglieder der World-Series-Dynastie weitergezogen waren und durch andere Figuren ersetzt wurden, die ganz anders mit dem Spiel in New York umgingen. Die Unterschiede ließen nur deutlicher werden, wie viel Kontrolle Jeter als Repräsentant des Teams hatte, und wie er mit dieser Aufmerksamkeit bei den unersättlichen New Yorker Medien umging. Tatsächlich war Derek Jeter, der Baseballspieler, für so viele völlig unergründlich, er hielt die Medien immer auf Distanz und Reporter waren für ihn nur ein Mittel zum Zweck, das er zuweilen einsetzte, um den Teamkollegen auf subtile Weise Nachrichten zu übermitteln. Und dann war da noch Derek Jeter, der Promi, um dessen Privatleben sich zeitweise seltsamen Gerüchte rankten, und die Art und Weise, wie er damit umging. Zudem war der Aspekt der Rasse unbestreitbar ein Problem, das allen Fragen zu Jeters ethnisch gemischter Identität zugrunde lag, und auch Jahre nach seinem Ruhestand haben Beobachter aus seinem engeren Kreis, aber auch aus der Ferne, immer noch Fragen darüber, was verlangt und was angenommen wurde. Diese Problematik sorgt bis heute für hitzige Debatten, insbesondere angesichts des geschärften Bewusstseins für das Thema, das sich seitdem für viele in der amerikanischen Gesellschaft entwickelt hat. Unterdessen war 2007 auf dem Spielfeld die siebte Saison in Folge, in der die Yankees die Nachsaison erreichten, aber die World Series nicht gewannen, und die vierte Saison in Folge, in der sie den Fall Classic nicht erreichten. Die Enttäuschung führte zum Abgang einer Persönlichkeit, die von Anfang an an Jeters Seite in der Bronx war: Joe Torre. Sein Abgang fiel mit einer Zeit zusammen, in der der Shortstop, jetzt Mitte 30, immer mehr Kritik an seinen Defense-Fähigkeiten zu hören bekam. Aber zu diesem Zeitpunkt hätte jeder, der Zweifel an Derek Jeter hegte, dies nur sehr vorsichtig äußern sollen.
06
Der September 2008 markierte das Ende einer Ära, als die Yankees ihr letztes Spiel im „alten Yankee-Stadion“ spielten, dessen Nachfolger im Frühjahr darauf eröffnet werden sollte. Wie immer stand Derek Jeter im Mittelpunkt des Geschehens und hielt zu diesem Anlass eine herzliche Rede vor der Menge. Die Nacht diente zum Gedenken an einen außergewöhnlichen Abschnitt der Geschichte, aber alle hatten eigentlich etwas ganz anderes im Hinterkopf: Dies war das allererste Mal in Jeters Karriere, dass er in der Nachsaison nicht spielen würde. Die Chemie und Zusammenstellung des Teams hatten in den vergangenen Saisons nicht ganz funktioniert und Jeter musste als Kapitän anerkennen, dass er dafür eine gewisse Verantwortung trug. Auch nach dem vielversprechenden Neuzugang C.C. Sabathia war der Saisonstart 2009 alles andere als vielversprechend – Alex Rodriguez hatte öffentlich zugegeben, dass er in der Vergangenheit Steroide eingesetzt hat – doch die Yankees erlangten trotz dieses holprigen Starts allmählich die Kontrolle über die American League East und gewannen 103 Spiele in der regulären Saison. Dann kamen die Playoffs. Als New York zum ersten Mal seit sechs Spielzeiten versuchte, die World Series zu erreichen, besiegten die Bombers die Twins und kamen dann an den Angels vorbei, um schließlich das Match-up mit dem Titelverteidiger Phillies zu erreichen. Jeter hatte in der Serie einen Batting Average von .407, die Yankees waren in sechs Spielen siegreich und Jeter gewann seinen fünften Ring der World Series. Das nächste Jahr wurde jedoch schwierig, da George Steinbrenner während der All-Star-Pause 2010 verstarb und Jeter nach der Saison außer sich war, weil die Verhandlungen für einen neuen Vertrag nicht geheim gehalten wurden. Er hat zwar irgendwann wieder beim Club unterschrieben, aber es ist bis heute unverkennbar, dass Jeter das Gefühl nie vergessen hat, betrogen worden zu sein. Dennoch standen Jeter und dem Team bessere Zeiten bevor, als er im Juli seinen 3000. Hit auf denkwürdige Weise schaffte – mit einem Homerun an einem Tag, an dem er fünf Hits bei fünf At Bats hatte – und so für eine Wiederbelebung sorgte, die bis zum großartigen Jahr 2012 andauerte, in dem er 38 Jahre alt wurde. Auch in seinem Privatleben gab es Veränderungen, denn Derek lernte seine spätere Frau Hannah kennen. Und obwohl ihn seine Erfolge im Jahr 2012 zum MVP-Kandidaten machten, bereitete ihm eine Knöchelverletzung, die er sich spät in der Saison zuzog, Probleme in den Playoffs. In Spiel 1 der ALCS brach er sich den Knöchel und diese Verletzung kostete ihn am Ende auch fast die gesamte Saison 2013. Als er auf die 40 zuging, kündigte er vor seiner letzten Saison 2014 seinen Rücktritt an und gab den Yankee-Fans ein weiteres Jahr Zeit, um dem Kapitän ihres Teams Beifall zu spenden – einem der größten, der jemals die gestreifte Yankees-Uniform getragen hat.
07
Wenn man Derek Jeters legendäre Karriere bei den Yankees verfolgt hatte, musste man einfach das Gefühl haben, dass der letzte Akt irgendwie dramatisch sein würde. Und tatsächlich hat sich Jeter im letzten Heimspiel seiner Karriere mit einem weiteren klassischen Moment von den Fans verabschiedet: Er lieferte einen Walk-Off-Single und gewann das Spiel am Ende der neunten Runde. Seine Heldentaten krönten eine Nacht, die für Jeter und seine Familie sehr emotional war, denn der 40-Jährige musste nun über den Weg nachdenken, der vor ihm lag. Dabei hat ihn eine Neuerung sicherlich sehr beschäftigt: Der eingefleischte Junggeselle hatte sich endlich entschlossen, sesshaft zu werden, seine Freundin Hannah Davis zu heiraten und eine Familie zu gründen. Leider kam es bei Hannahs Schwangerschaften zu Komplikationen und das Ehepaar Jeter, das bekanntermaßen nie über sein Privatleben spricht, bietet in dieser Episode außergewöhnliche Einblicke in seine Kämpfe und schildert, wie nahe es daran war, alles zu verlieren. Selbst nach Derek Jeters Ruhestand blieb Baseball ein wichtiges Standbein für ihn. Natürlich kam es bei erster Gelegenheit zur unvermeidlichen Aufnahme in die Hall of Fame in Cooperstown, wobei zur Einstimmigkeit nur die Stimme eines einzigen Journalisten fehlte. Eine aufgrund der Pandemie verschobene Zeremonie im Jahr 2021 wurde zu einer denkwürdigen Feier von Jeters bemerkenswerter Karriere und einer unvergesslichen Ära der Yankees im Baseball. Unterdessen hatte Jeter auch darüber nachgedacht, eine andere Arena des Spiels zu betreten und Eigentümer eines Teams zu werden. Als sich dann die Gelegenheit ergab, eine Gruppenausschreibung für die Miami Marlins anzuführen, wagte Jeter den Sprung und wurde im Jahr 2017 zusammen mit dem Hauptpartner Bruce Sherman Teilhaber und CEO des Teams. Der anschließende Wiederaufbau, den er leitete, war mühselig, doch Jeter schrieb im Jahr 2021 Geschichte, als er die ehemalige stellvertretende Generaldirektorin der Yankees Kim Ng als neue Generaldirektorin seines Teams einstellte – als erste Frau mit diesem Titel in der Geschichte des Baseballs. Obwohl die Marlins in der verkürzten Saison 2020 überraschend in die Playoffs einziehen konnten, kam es zu Unstimmigkeiten zwischen Jeter und Sherman, und Jeter verließ das Team vor der Saison 2022. Mit einem erfüllten Familienleben und „The Players' Tribune“ – der von ihm gegründeten spielerzentrierten Medienplattform – sieht Derek Jeters Ruhestand alles andere als ruhig und gemächlich aus. Vermutlich wird es in Derek Jeters Geschichte noch viele interessante Kapitel geben, jedoch wird die Geschichte, die er bereits geschrieben hat, für immer als moderne Legende in die Annalen eingehen.