1806 - Die Nürnberg Saga (2021)

1806 - Die Nürnberg Saga

SERIE • 1 Staffel • Dokumentationen, Drama • Deutschland • 2021

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1806 - Die Nürnberg Saga (2021)

In drei Folgen erzählt "1806 – Die Nürnberg Saga" wie es dazu kam, dass Nürnberg bayerisch wurde: Vom Niedergang und Ende der Freien Reichsstadt bis zum atemberaubenden Wiederaufstieg Nürnbergs zum industriellen Zentrum Bayerns.

Originaltitel
1806 - Die Nürnberg Saga
Produktionsland
Deutschland
Originalsprache
Deutsch
Untertitel
Nein

Episoden-Guide

1. Season 1 (3 Episoden)
01
Vor dem Sturm
Die stolze Kaiserstadt ist nur mehr ein Denkmal ihrer einstigen Größe. Handwerker und Handel sind nicht mehr wettbewerbsfähig. Nürnberg steht vor dem Bankrott. Malerisch und friedlich liegt sie da, die alte Reichsstadt Nürnberg an einem sonnigen Novembertag des Jahres 1787, als der Franzose Blanchard sich unter dem Jubel zigtausender Zuschauer mit seinem Ballon in die Lüfte erhob. Umschlossen von Mauern und Türmen, Schanzen und Bastionen, ist Nürnberg steinernes Zeugnis einer großen Vergangenheit, aber auch Abbild der Krise, in die Stadt geraten war. Nürnberger Waren hatten harte Konkurrenz bekommen, den Handel erschweren Zölle und Abgaben. Mächtige Nachbarn versuchen sich in den Besitz des Nürnberger Umlandes zu bringen. Im Innern verhindert der Rat der Stadt jede Reform. Bald stehen preußische Soldaten vor den Toren, fallen französische Truppen in der Stadt ein und nehmen sich, was sie brauchen. Doch damit nicht genug: Nürnbergs Unabhängigkeit selbst ist bedroht.
02
Unter dem Hammer
Napoleon überlässt Nürnberg den Bayern. Eine Orgie der Zerstörung des kulturellen Erbes der Stadt beginnt. Die Folgen sind traumatisch und wirken bis heute fort. Die Gassen des alten Nürnbergs sind erfüllt vom Marschtritt der bayerischen Grenadiere, die im Namen ihres Königs Max Joseph die Stadt in Besitz nehmen an diesem sonnigen Septembertag des Jahres 1806. Die Bayern demontieren bronzene Gitter und Tore, kupferne Dächer und Dachrinnen, sogar hölzerne Balken und Bretter, um alles zu Geld zu machen. Binnen weniger Monate ist versteigert, verschleudert, verloren, was über Jahrhunderte zu Schmuck und Zierde der Reichsstadt Nürnberg angeschafft wurde. Einmalige Kunstwerke gehen verloren, wandern in private Sammlungen, verschwinden in Massendepots in München und Augsburg. Doch damit nicht genug: Alles ändert sich, Maße und Gewichte, Gesetze und Verordnungen, was gestern noch Recht und Ordnung war, hat jede Bedeutung verloren.
03
Aus der Asche
Nachdem Nürnberg auf Geheiß Napoleons dem Königreich Bayern einverleibt wurde, erfindet sich die Stadt neu. Die Noris wird bald zum wirtschaftlichen Zentrum und zum Motor des modernen Bayerns. Weißer und schwarzer Rauch steigen gleichzeitig in den sonnig kalten Sonntagshimmel Nürnbergs im Dezember 1835. Der Lokführer zieht grüßend seinen hohen Zylinderhut zum Zeichen, dass der Adler, die erste Lokomotive auf deutschem Boden, abfahrbereit ist. Mit sechs Personenwaggons und zwei Fässern Bier setzt sich das "Adler" getaufte Dampfross in Bewegung. Die Menge jubelt, die Fahrgäste des vollbesetzten Zuges schwenken freudig erregt ihre Hüte. Schon die Zeitgenossen wollen in dieser ersten Fahrt das Symbolische sehen, dass damit eine neue Zeit beginnt und der Schienenweg schnurgerade in eine märchenhafte Zukunft führt. Dass diese Zukunft dann schneller kommen sollte und selbst die kühnsten Träume der Väter der ersten Eisenbahn in den Schatten stellen sollte, ist eine andere Geschichte.