Sie sind jung, und sie verbringen einen Großteil ihres Lebens online. Sie sehen Bilder von Körpern, von Selfie-Gesichtern, die durch Filter perfektioniert wurden, und sagen sich: „Ich möchte auch so sein.“ Paradoxerweise sind es genau diese Netzwerke, in denen junge Mädchen mitunter ihre Intimität offenbaren, in ihren dunkelsten Seiten, ganz nah… Durch die Augen von jungen Frauen, die als Teenager in drei verschiedenen Gruppen unterwegs sind, zeichnet die Filmemacherin Fanie Pelletier das faszinierend vielfältige Porträt einer hypervernetzten und doch isolierten Jugend, die angesichts einer vom Image besessenen Gesellschaft ihre Orientierung verliert. Der bei jungen Menschen, insbesondere auf TikTok, äußerst beliebte Trend besteht darin, sein Alltagsleben live zu übertragen, auch wenn dabei so gut wie nichts passiert. Als Fanie Pelletier das Ausmaß des Phänomens der Live-Videos entdeckte, kam ihr erstmals die Idee zu ihrem Dokumentarfilm. Fanie Pelletier: „Entweder tun die Menschen nichts oder sie beantworten Fragen. Es gibt Diskussionen, manche nutzen ihr künstlerisches Talent, es ist wirklich alles dabei. Für mich ist es ein unglaubliches soziales Labor. Es hat mich verwirrt, es hat mich fasziniert. Ich sah, dass es hauptsächlich Teenager waren, und fragte mich, warum sie das taten. Ich fragte mich, wie meine Jugend gewesen wäre, wenn ich dort gelebt hätte.“ Der Dokumentarfilm begleitet die jungen Frauen in ihrer halb digitalen, halb realen Welt. Trotz ihrer Besessenheit von ihrem Aussehen und ihrem Streben nach einem perfekten (Ab-)Bild kommt ihre Not zum Vorschein, die mit Essstörungen und Selbstverstümmelung einhergeht. Fanie Pelletier begleitet sie, ohne zu werten, und überlässt es dem Publikum, sich eine Meinung über die intensive Nutzung sozialer Netzwerke zu bilden. Wieder einmal bleibt der Eindruck, dass diese Fragen leichter zu stellen als zu beantworten sind. Die Identitätssuche lässt sich oft in Geschlechtskategorien einteilen. Immer online, erklären sich junge Menschen abwechselnd als asexuell, aromantisch, abrosexuell (geschlechtsfluid), bisexuell oder lesbisch und manchmal als heterosexuell. Fanie Pelletier: „Ich hätte nicht gedacht, dass das in ihren Köpfen so präsent ist. Vor allem in einer der Gruppen war es wirklich eine Obsession. Ihre Orientierung änderte sich während des Films. Sie schwankte. Ich habe in dieser Offenheit etwas extrem Schönes entdeckt, aber auch eine Verwirrung, weil es so viele mögliche Identitäten gibt. Als Teenager versucht man, sich selbst zu definieren, und die Vielzahl der Möglichkeiten macht das noch schwieriger.“
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