Dieses aufwändige Stummfilmdrama von Manfred Noa gehörte seinerzeit zu den ambitioniertesten Werke der deutschen Filmindustrie. Erzählt werden die wesentlichen Inhalte der "Ilias"-Sage, wobei jedoch die schöne Helena in den Mittelpunkt des Geschehens steht. Es handelt sich um eine freie Adaption der Literaturvorlage von Homer; und so erscheint die Geschichte auch ein wenig rationalisiert, wenn etwa das Parisurteil nicht als mythologisches Geschehen, sondern als Traumvision des Hirten gezeigt wird. Und wie in so vielen historischen Monumentalfilmen stehen im Vordergrund der Produktion spektakuläre Aufmachung und imposante Massenszenen. Als der Film 1924 in den deutschen Kinos vorgeführt wurde, wurde er begeistert aufgenommen, stand allerdings wenig später in Konkurrenz mit einer weiteren deutschen Großproduktion, die kurz darauf anlief: Fritz Langs zweiteiliges Epos "Die Nibelungen (1): Siegfried", produziert von der Berliner Decla-Bioskop. Im Vergleich mit diesem urdeutschen Bestseller rückte "Helena" bald in den Hintergrund des öffentlichen Interesses. Der Film wurde ein finanzielles Fiasko und stürzte die Bavaria-Film AG 1925 in den Konkurs. Manfred Noa war unbeeindruckt davon nach Berlin gezogen und setzte dort seine Regietätigkeit fort. "Helena" wurde 2001 vom Filmmuseum München restauriert.