Im Dezember 1994 entstand an Godards Wohnort Rolle am Genfer See dieses Selbstporträt, das vor allem ein Versuch der eigenen künstlerischen Standortbestimmung ist. Oszillierend zwischen Selbstreflexion, philosophischem Exkurs und der Selbstbespiegelung eines künstlerischen Egozentrikers gibt Godard ein Bild seiner Existenz, das ihn als leidenschaftlichen, wenn auch desillusionierten Kulturkritiker zeigt. Ein Regisseur, der dem, was er in den Medien präsentiert bekommt, nie glaubt und sich dennoch der Macht der Bilder immer bewusst ist. Jean-Luc Godards Selbstporträt weist schon im Untertitel des Originals, "Selbstporträt im Dezember", auf den vorübergehenden Charakter dieser Selbsterkundung hin.