König Ludwig II. von Bayern: Ein großer Einsamer, Unverstandener? Ein depressiver Typus mit Hang zum Größenwahn? Ein Bankrotteur an der Spitze des Staates? Ein Opernimpresario oder einer der bedeutendsten Mäzene? Oder ist das schon eine mythologische Figur, ein "Märchenkönig", der sich den Historikern entzieht und in die Sage eingeht?
Für den Autor und Regisseur Hans Jürgen Syberberg sind Ludwig und seine Umgebung Legende geworden, Legende eines Lebens, die sich in vielen Stationen einer einzigen Nacht darzustellen scheint, denn Ludwig lebte nur nachts. Zeitgenössische Berichte, Ludwigs eigene Niederschriften, Originalfotos, Entwürfe für eine Vielzahl von Schlössern und die Bühnenbilder der von Ludwig geförderten Opern Wagners fügen sich zu Traumstationen einer Götterdämmerung. "Ludwig - Requiem für einen jungfräulichen König" war nach Helmut Käutners Historienfilm "Ludwig II." erneut ein Werk, dass sich mit dem Leben des legendären Bayern-Herrschers auseinander setzte. Ausgezeichnet mit zwei Bundesfilmpreisen in Gold war das Drama der erste Teil von Syberbergs deutscher Trilogie, die er später mit "Karl May" (1974) und "Hitler: Ein Film aus Deutschland" (1976) beendete. Zeitgleich mit Syberbergs Werk entstand übrigens Luchino Viscontis gefeierte Filmbiografie "Ludwig II." mit Helmut Berger und Romy Schneider.
Foto: ZDF/Gaue/TMS-Film