Angelika Levi geht in ihrem essayistischen Dokumentarfilm dieser Frage nach und rekonstruiert aus dem Nachlass ihrer Mutter deren weiteren Lebensweg auch nach der Zeit in Chile. Sie erzählt von der Heirat mit einem evangelischen Theologiestudenten, den Schwierigkeiten, sich in die Rolle der Pfarrfrau einzufügen und von dem Misstrauen gegenüber den Deutschen der Täter- und Mitläufergeneration, von der Geburt der beiden Kinder, den bald folgenden schweren Erkrankungen und ihrem Überlebenskampf. "Mein Leben Teil 2" ist ein Film über die Präsenz von Geschichte und über Traumata, die in immer neuer Gestalt - auch über Generationen hinweg - wiederkehren, ein Film der nach der Möglichkeit jüdisch-deutscher "Normalität" und nach der Positionierung der zweiten Generation Überlebender in Deutschland fragt. Der Film ist gleichzeitig auch das Porträt einer faszinierenden Frau, die sich mit Mut, Witz und Wut trotz aller schwieriger Lebenserfahrungen immer wieder für das Leben entschieden hat.