Warum 1999 die SOKO 5113 in einem 90-Minuten-Special ins
Kloster geschickt wurde, lässt sich nur mit einer Gegenfrage
beantworten: Warum eigentlich nicht? Warum sollte man nicht
mit dem Faszinosum Kloster spielen? Warum sollte man nicht
aus architektonischen Gegebenheiten und räumlichen Abgründen
eine zusätzliche Spannung erzielen? Warum sollte man nicht
aus einem guten Drehbuch mit großartigen Schauspielern und
einer besonderen Inszenierung einen Film machen, der den
Zuschauern eine Krimi-Unterhaltung der anderen Art beschert?
Wir haben bewusst darauf verzichtet "unsere" Mönche einem
bestimmten Orden zuzuordnen. Das war nicht notwendig. Im
Laufe der Recherchen sind wir auf viele Geschichten,
menschliche Schicksale und Abgründe gestoßen - jene Zutaten,
aus denen jeder Krimi entsteht. Wahrscheinlich könnte jeder
Mensch in einer bestimmten Situation zum Kriminellen und
vielleicht auch zum Mörder werden. Aber ein Mensch, der sein
Leben Gott widmet und sich für ein Leben im Kloster
entschieden hat? Warum eigentlich nicht? Über dem Kloster
Johannisbronn liegt ein düsteres Geheimnis: Der junge Mönch
Benedikt Auerbach hat das Kloster verlassen, um seine Mutter
Margot (Monika Schwarz) am Todestag des Vaters beizustehen -
und ist dort nie angekommen. Eigentlich kein Fall für die
SOKO 5113. Aber Anna Schickl, die mit Margot Auerbach eng
befreundet ist, gibt keine Ruhe, und so versucht die SOKO,
Benedikts Weg zu rekonstruieren. Als immer mehr dafür
spricht, dass Benedikt Johannisbronn nie verlassen hat,
bekommt auch Hauptkommissar Schickl ein ungutes Gefühl - zu
wenig, um die Ermittlungen offiziell aufzunehmen, aber zu
viel, um nichts zu tun. Maja Cramer hat eine gewagte Idee:
Im Kloster werden Wochenendseminare zur Unterstützung eines
Patenkindprojektes abgehalten - warum sich also nicht in
diesem Rahmen, quasi undercover, dort ein bisschen umsehen?
Keine zwei Stunden später befinden sich Horst Schickl und
Theo Renner unter den Seminarteilnehmern im Kloster. Maja
darf daran nicht teilnehmen, im Seminar sind nur Männer
zugelassen. Und Manne Brand soll in München mehr über
Benedikts Vergangenheit recherchieren. Bereits beim ersten
gemeinsamen Abendessen erkennt Horst Schickl, dass der
Aufenthalt im Kloster nicht vergeblich sein wird - denn alle
Mönche scheinen hier etwas zu verbergen: der Guardian Bruder
Karolus (Lambert Hamel) macht sich eindeutig zu wenig Sorgen
um die Abwesenheit Benedikts, der Bibliothekar Bruder Jakob
(Harry Blank) scheint vor irgend etwas große Angst zu haben,
der Cellerar Bruder Emanuel (Peter Fitz) ist zu sehr bemüht,
die Seminarteilnehmer von dem Klosterleben fernzuhalten, und
die Gedanken des Kantors und Seminarleiters Bruder Michael
(Miquel Herz-Kestranek) drehen sich einmal zu oft um die
Themen Sünde und Vergebung. Die Überraschung ist groß, als
plötzlich Maja Cramer auftaucht - als Küchenhilfe von Bruder
Franz (August Schmölzer) angestellt. Allen Schwierigkeiten
im Rahmen dieses ungewöhnlichen Einsatzes zum Trotz muss die
SOKO erkennen, dass im Kloster ein gut funktionierendes
System aus eisernen Regeln besteht: Schwierigkeiten werden
intern gelöst. Doch überall lauert eine nicht greifbare
Gefahr. Als schließlich auch noch Manne Brand im Kloster
auftaucht, um seinen Kollegen mitzuteilen, dass Benedikt
Angst gehabt hat und deshalb das Kloster für immer verlassen
wollte, überschlagen sich die Ereignisse.