artour
25.04.2024 • 22:10 - 22:40 Uhr
Kultur, Magazin
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Originaltitel
artour - Das Kulturmagazin des MDR
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Kultur, Magazin

artour

Meine Stimme - Sebastian Krumbiegels neue Autobiografie: Einst war er ein großer Popstar, sorgte für ausverkaufte Konzerthallen in der ganzen Republik. Unzählige Fans sangen die Lieder seiner Band "Die Prinzen". Heute gehört er zu den lautesten politischen Stimmen Ostdeutschlands. Sein Engagement gegen Rechts ist so unermüdlich wie berüchtigt. Nun hat Sebastian Krumbiegel seine Autobiografie veröffentlicht. Sie heißt "Meine Stimme - Zwischen Haltung und Unterhaltung", und darin erzählt der Sänger der Leipziger Band "Die Prinzen" genau davon. Ein Leben zwischen Pop und Politik. "artour" hat den Leipziger in seiner Heimatstadt getroffen. Nachbar Wolf - Wie können Mensch und Wolf zusammenleben? Nachdem sie rund 150 Jahre lang ausgerottet wurden, gibt es seit dem Jahr 2000 wieder freilebende Wölfe in Deutschland. Heute sind sie Waldbewohner wie der Hirsch oder der Fuchs. Stück für Stück holen sie sich ihren Lebensraum zurück. In einer Landschaft, die eng vom Menschen bewohnt ist. Eine Koexistenz, die für uns Menschen großes Konfliktpotential birgt. Denn auf der Suche nach Nahrung verirren sich Wölfe in die Städte oder reißen Weidetiere. Ein Problem für viele Viehzüchter. Auch das kulturell überlieferte Bild vom "bösen Wolf" hält sich hartnäckig und bietet den Nährboden für eine politisch aufgeheizte Debatte. Doch wie tickt der Wolf wirklich? Wie kann ein Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf funktionieren? Diese Fragen verhandelt der Dokumentarfilm "Im Land der Wölfe" des Regisseurs Ralf Bücheler, der am 2.5. ins Kino kommt. Wir sind im Überall. Zum 85. Geburtstag des Schriftstellers Volker Braun: "Ja, früher hätte man die Welt verlassen, die Zelte abbrechen können. Jetzt gibt es keine Anderwelt mehr, wir sind im Überall", heißt es im neuen Buch von Volker Braun "Fortwährender Versuch, mit Gewalten zu leben". Was fatalistisch klingt, aussichts- und ausweglos, für Braun ist es "die gute Nachricht. Sie führt uns in unser Denken zurück. Die Lösungen für alle." Drei Essays hat der Dichter versammelt, um poetologisch, philosophisch und autobiographisch Bilanz zu ziehen. Die globale Dauerkrise mit ihren Kriegen und ausufernden Umweltdesastern erweist sich für ihn als Chance, die abgetane Utopie neu auszuloten. Denn die große Wende, sagt er, stehe der Menschheit noch bevor. Hält er am Ende sogar den Kommunismus für comebackfähig? "Nein, es hat ihn nie gegeben. In der DDR war der Begriff ‚subversiv wie die Poesie'. Er existiert nicht mehr als Ideologie, er entsteht elementar wie der Hunger. Ein junger Leipziger Philosoph erkennt ihn als das kühle Vernünftige, mit dem die Staaten in den Krisen zu agieren beginnen. So wie Brecht ihn das Mittlere nannte; das Extreme ist das Wetter und die Rüstung." Das Buch ist auch pointierte Bilanz eines Lebens, in das sich von Anfang an "was Härteres, Höhres" gemengt habe, von der Bombardierung Dresdens, seiner Heimatstadt, über den 17. Juni in der DDR, bis zum Bau und Fall der Mauer. Die Fersen der Nachwelt spürt er schon im Rücken. "Er weiß nicht, was stehenbleibt, was gestrichen wird in der Weltauseinandersetzung, was unsern blinden Eifer überlebt." Kurz vor seinem 85. Geburtstag am 7. Mai hat "artour" Volker Braun in Berlin getroffen. Zu Hause in der Musik - "Momentum", ein Dokumentarfilm über die Dirigentin Joanna Mallwitz: Joanna Mallwitz ist seit letztem Jahr Chefdirigentin und künstlerische Leiterin des Berliner Konzerthausorchesters, zuvor war sie Generalmusikdirektorin in Erfurt und Nürnberg, die jüngste in Europa, eine leidenschaftliche Musikerin mit einem lückenlos angefüllten Terminkalender über Jahre hinaus. Der Dokumentarfilmer Günter Atteln, selbst Musiker, hat Joanna Mallwitz drei Jahre lang immer wieder begleitet, in Nürnberg, Paris, Amsterdam, Berlin, durch wechselnde Wohnungen, mit Mann und Baby. Ihr Zuhause aber war und ist immer die Musik, der Versuch, die Werke zu erfassen und zu interpretieren. "Momentum" heißt der außergewöhnlich intime Porträt-Film über eine außergewöhnliche Musikerin, der am 8. Mai Premiere feiert und ab 16. Mai im Kino startet. Er zeigt eine Dirigentin, die sich einem Starrummel entzieht, für die das Vertrauen und die Arbeit mit den Musikern wichtiger ist als jeder Preis, die Musik förmlich atmet - wie man in einer über drei Minuten langen Szene, die nur sie allein beim Dirigieren einer großen Oper zeigt, sehen, hören, fühlen kann. Eine Umarmung. Kulturkalender

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